16.07.2008 - Borussia Dortmund

Wahrung der Relation und kein Pyroverzicht


Beim Vorbereitungsturnier im schweizerischen Grenchen ist es zu Auseinandersetzungen zwischen Fans des FC Basel und von Borussia Dortmund gekommen. Aus dem Dortmunder Block waren pyrotechnische Gegenstände auf den Platz geworfen worden. Nun folgte eine Erklärung.

Faszination Fankurve dokumentiert das Schreiben einiger Dortmunder Gruppen und Fanclubs:

Eigentor in Grenchen

Wir, die hier unterzeichnenden Gruppen und Fanclubs des Ballspielvereins Borussia 09 Dortmund, entschuldigen uns in erster Linie bei unserem Verein, der Fanszene und vor allem auch bei den Spielern, die zum Teil durch unüberlegte Handlungen gefährdet wurden.

Wir waren – genau wie viele unorganisierte Fans – am Donnerstag und auch am Samstag in Grenchen vor Ort, um die neue BVB-Mannschaft spielen zu sehen und einen guten Saisonstart gemeinsam zu feiern. Viele von uns fahren zu jedem Spiel des BVB und sind teilweise auch schon seit längerem in den Trainingslagern mit dabei. So wurde auch in diesem Jahr wieder in einem Testspiel des BVB „gezündelt“. Für viele BVB-Fans und Ultras die einzige Gelegenheit der Saison, dies weitgehend ohne Konsequenzen zu tun. In der Schweiz und Österreich ist das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zwar ebenfalls verboten, aber in der Regel wird es toleriert und nicht geahndet. Zumindest dann, wenn man sich verantwortungsvoll verhält. Etwas, was viele Pyrobefürworter in Deutschland und anderen Ländern seit Jahren fordern.

Leider haben einige wenige aus dem Pulk der mitgereisten Anhänger diese Argumente zunichte gemacht und auch die Toleranz der Schweizer Gastgeber arg strapaziert. Dafür entschuldigen wir uns noch einmal. Wir möchten aber auch darauf hinweisen, dass die Medienberichterstattung in Teilen einer Hexenjagd glich. Unsere Fanbeauftragten wurden zu Stellungnahmen gedrängt, die Vereinsführung zu Konsequenzen aufgefordert und wir Fans wieder einmal alle über einen Kamm geschoren. Wir verurteilen das Werfen der Gegenstände auf das Spielfeld – das hat uns allen geschadet. Getan haben es aber nicht die 300 BVB-Fans vor Ort, sondern nur einige wenige. Die Relationen sollten gewahrt bleiben. Was vor und nach dem Spiel passierte, ist aus unserer Sicht aus verschiedenen Gründen ebenfalls peinlich und unnötig, auch damit wurde allen Fans geschadet. Schließlich hatten wir hier ein Turnier, in dem wir uns frei bewegen konnten und bisher auch nie Stress mit der Fanszene des FC Basel. Warum sich die ganze Situation dann so aufschaukelte, ist für uns nicht zu erklären. So werden die Reaktionen aber wieder einmal lauten: Fantrennung, Repression und noch mehr Sicherheitskräfte. Sehr schade, wenn Fans beider Seiten zeigen, dass sie mit der Freiheit offenbar nicht umgehen können.

Wir gehen davon aus, dass der BVB mit Augenmaß handeln wird und keine unüberlegten Stadionverbote o.ä. aussprechen wird. Wir werden unsererseits den Selbstreinigungsprozess in Sachen Pyro wieder neu anstoßen und dafür Sorge tragen, dass so etwas nicht noch einmal vorkommt. Für uns bedeutet es aber weiterhin, dass wir Pyrotechnik nicht grundsätzlich ablehnen und langfristig auf eine Chance zum Verantwortungsvollen Umgang hoffen.

Heja BVB!

Unterzeichner:

THE UNITY, Jubos Dortmund, Swisscrew, Treuer Süden 1998, Solitude Borussen, Beerfighter Werl, No Limits Neheim, Kultclub Dortmund, Hönneborussen, Desperados Dortmund, Leones Novesia

Fanfotos Borussia Dortmund






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