25.09.2019 - Dynamo Dresden

Was es mit dem „Israel“-Spruchband im K-Block auf sich hatte


Beim Heimspiel von Dynamo Dresden am Sonntag gegen den SSV Jahn Regensburg war im K-Block ein Spruchband zu sehen, auf dem „Nur der Mossad darf Israel abhören!“ geschrieben stand. Doch was hat es mit diesem Spruchband über „Israel“ und den israelischen Geheimdienst auf sich?

Am 13. September 2019 machten der Mitteldeutsche Rundfunk und der Spiegel öffentlich, dass der Dresdner Rechtsanwalt Ulf Israel über mehrere Jahre von deutschen Behörden ausgespäht wurde. Laut den Recherchen wurden die Handydaten des Anwalt mindestens in den Jahren 2013 bis 2016 überwacht und ausgewertet. In den Ermittlungen ging es um Personen, die verdächtigt wurden, an Autodiebstählen beteiligt gewesen zu sein. Der Dresdner Rechtsanwalt vertrat eine dieser Personen und geriet somit ins offenbar ins Interesse der Behörden. Nur durch Zufall wurde bekannt, dass die Handydaten von Ulf Israel ausgewertet wurden, dabei genießen Rechtsanwälte in Deutschland eigentlich einen besonderen Schutz.

Laut Angaben von Spiegel und MDR hat Ulf Israel bereits Anzeige gegen die für die Ausspähung verantwortliche Staatsanwaltschaft erstattet, weil diese illegal Daten über seine Person gesammelt haben soll, die in die Ermittlungen eingeflossen seien.

Für Dynamo Dresden-Fans waren diese Erkenntnisse ebenfalls interessant, weil Ulf Israel schon seit einigen Jahren öfter aktive Fans von Dynamo vertreten hat. Unter den gesammelten Handydaten könnten somit auch Daten von Ultras und Fans der Sportgemeinschaft Dynamo Dresden gelandet sein.

Mit dem „Nur der Mossad darf Israel abhören!“-Spruchband machten die Dynamo-Fans am vergangenen Sonntag somit auf einen Fall aufmerksam, der in Sachsen aktuell rechtsstaatliche Bedenken aufwirft. Bei vielen Fans dürfte das Plakat zunächst für Verwirrung gesorgt haben. Wenn man die Geschichte hinter dem Plakat kennt, wir einem schnell klar, dass die Botschaft dahinter eine Kritik an der Auswertung der Mobilfunkdaten von Ulf Israel durch die Staatsanwaltschaft war.

Dynamo Dresden gewann das erste Heimspiel, nachdem das neue Rudolf-Harbig-Stadion zehn Jahre alt geworden ist, am Sonntag vor 27.260 Zuschauern gegen Regensburg mit 2:1. Die Regensburger Fanszene hatte für das Auswärtsspiel in Elbflorenz eine Trikottour ausgerufen, musste jedoch ohne Punktgewinn zurück nach Bayern reisen. (Faszination Fankurve, 25.09.2019)

Fanfotos Dynamo Dresden




Weitere News:
10.11.2021: Dynamo-Fanszene zieht sich wieder aus dem Stadion zurück
22.09.2021: Wegen 2G: Ultras Dynamo besuchen FC St. Pauli-Spiel nicht
09.09.2021: K-Block Dynamo lehnt Personalisierung ab
25.07.2021: K-Block kritisiert Kapazitätsbeschränkungen der Stadt
22.07.2021: 56 Wohnungen von Dynamo Dresden-Fans durchsucht

Alle 465 News anzeigen