Die Polizei Duisburg hat gestern die Wohnungen von zehn Ultras in Duisburg und Mülheim durchsucht. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln nach einer Pyroshow in Kaiserslautern wegen versuchter schwerer Körperverletzung. Ins Visier der Ermittler gerieten Mitglieder der Kohorte.
Von den Durchsuchungen waren laut Polizeiangaben nicht nur die Privatwohnungen der Personen betroffen, die die Polizei der Ultràgruppe Kohorte Duisburg zuordnet, sondern auch die Räumlichkeiten der Kohorte.
Laut Polizeiangaben wurden bei den Durchsuchungen „Pyrotechnik, Sprayschablonen, Pfefferspray und ein verbotenes Messer“ gefunden. In welchem Zusammenhang diese Gegenstände mit der Pyroaktion stehen, lässt die Polizei Duisburg offen.
Anfang 2015 kam es in Duisburg nach einer Pyroshow in Münster zu Durchsuchungen bei Ultras der Proud Generation Duisburg. Die Kohorte Duisburg solidarisierte sich damals mit den von den Durchsuchungen betroffenen Ultras (Faszination Fankurve berichtete). „Generell scheint gerade die Polizei in Duisburg das Mittel der Hausdurchsuchung inflationär und in völlig unangemessener Form anzuwenden. Deswegen wollen wir mit unserem Spruchband dazu aufrufen Hausdurchsuchungen oder andere Instrumente polizeilicher Arbeit kritisch bezüglich ihrer Angemessenheit und Rechtmäßigkeit zu hinterfragen“, teilte die Kohorte damals mit.
In der Vergangenheit gab es in mehreren Städten in Deutschland nach Pyroaktionen Ermittlungen wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, die häufig scheiterten, wenn die Pyrozünder Bengalische Fackeln mit CE-Prüflogo verwendeten. (Faszination Fankurve, 30.06.2016)
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