23.02.2020 - FC Hansa Rostock

Wie Hansa-Fans bei Montagsspielen protestieren wollen


Mit dem Auswärtsspiel bei Preußen Münster und dem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig muss der FC Hansa Rostock die beiden nächsten Spiele zur fanunfreundlichen Anstoßzeit am Montagabend absolvieren. Die Fanszene Rostock hat gestern für beide Montagsspiele einen durchgehenden Protest angekündigt.

Wie schon bei den letzten Montagsspielen wollen die aktiven Fans von Hansa Rostock auch in Münster und gegen Braunschweig über die gesamten 90 Minuten schweigen. Es wird keinen organisierten Support, keine Zaun- oder Schwenkfahnen, keine Vorsänger und keine Trommeln geben. Im Gästeblock des Preußenstadions und auf der Südtribüne im Ostseestadion soll bei den Montagsspielen Ruhe herrschen. Auf diese Art protestierten die Hansa-Fans bereits bei den letzten Montagsspielen.

„Wir wollen und werden dieser TV-Platzierung keine Bühne bieten, weder für die Stadionbesucher, noch für die Leute vor der Glotze. Thematisiert unseren und euren Standpunkt weiterhin in eurem Freundes- und Familienkreis, auf Arbeit oder in eurem Dorfverein. Es ist wichtig, den Protest auf eine auf eine noch größere Basis zu stellen!“, heißt es dazu im Aufruf des Fanszene Rostock e.V., der beim gestrigen Heimspiel gegen Ingolstadt verteilt wurde.

Die aktiven Fans von Hansa Rostock sehen aktuell genau den richtigen Zeitpunkt gekommen, um fanunfreundliche Anstoßzeiten nicht mehr einfach hinzunehmen, sondern dagegen zu protestieren. „Jetzt ist der Punkt, an dem wir unseren Protest durchziehen müssen, nicht in fünf Jahren. Zum Glück weiß das aktuell auch die Vorstandsebene unseres Vereins. Diese hat selbst auf Mitgliederversammlungen und in öffentlichen Statements klar gemacht: Wir verzichten gern auf das Montagsspiel, das sich nicht mal aus finanziellen Aspekten für den Verein lohnt und die Zugucker vor den TV-Endgeräten den Fanschwund im Stadion nicht ausgleichen können“, so ein weiterer Auszug aus dem Statement der Rostocker Fanszene.


Neben Fanszene und Verein stehen bei Hansa teils sogar Sponsoren hinter den Protesten gegen Montagsspiele, die in der 3. Liga, anders als in der 1. und 2. Bundesliga bisher nicht abgeschafft werden sollen. Wegen der anstehenden Montagsspiele hing gestern beim Hansa-Heimspiel gegen Ingolstadt nicht nur das bekannte „Nein zum SOG-MV“-Banner gegen die Verschärfung des Polizeigesetzes in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch eine „Hansafans gegen Montagsspiele“-Botschaft.

Auf der Südtribüne Rostock wurde gegen Ingolstadt zudem noch ein Spruchband hochgehalten, das sich an die Polizei wegen der Graffiti-Ermittlungen richtete: „30 Bullen für einen Hansakrieger... Noch immer auf der Suche nach den wahren Schmierern? Im echten Leben seid ihr die größten Verlierer! Ihr kriegt uns niemals klein - Tod und Hass der Polizei!“, war darauf zu lesen. (Faszination Fankurve, 23.02.2020)

Fanfotos FC Hansa Rostock




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