Wie sich FCN & Fans gemeinsam gegen Montagsspiele stellten

Am gestrigen Abend kam es zum ersten Montagsspiel der 1. Bundesliga in der Saison 2018/2019. Der 1. FC Nürnberg unterstützte die FCN-Fanszene bei ihrer Protestaktionen gegen Montagsspiele. Die Blöcke 7, 9, und 11 im Unterrang der Nordkurve des Max-Morlock-Stadions blieben vom Verein aus in der 1. Halbzeit geschlossen.

Die aktive Fanszene vom 1. FC Nürnberg hatte die Club-Fans im Vorfeld des Montagsspiels aufgerufen, den Stehplatzbereich in der 1. Halbzeit aus Protest gegen das Montagsspiel leer zu lassen und das Spiel von hinter der Plexiglasscheibe zu verfolgen (Faszination Fankurve berichtete). Der Verein unterstützte das Vorhaben und hielt diesen Bereich geschlossen. „Wir haben den lauten Ruf unserer Fans bezüglich schwieriger Anstoßzeiten vernommen. Wir nehmen die Anliegen unserer Fans sehr ernst, dementsprechend werden wir uns der Sache mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln annehmen. Die angekündigten Proteste für fanfreundlichere Anstoßzeiten werden wir begleiten“, erklärte Niels Rossow, Kaufmännischer Vorstand des 1. FC Nürnberg vor dem gestrigen Spiel. „Die Blöcke geschlossen zu halten, war eine bewusste Entscheidung nach Absprache mit unserem Netzwerk aus sicherheitsrelevanten Partnern“, ergänzte Rossow.

Im Mittelkreis des Spielfeldes platzierte der 1. FC Nürnberg vor Anpfiff eine große „1. FCN für fangerechte Anstoßzeiten“-Fahne, um den Protest der eigenen Fans zu unterstützen. „Ein halbleeres Stadion und den Verzicht auf Unterstützung unserer Mannschaft bedauern wir natürlich, aber die Interessen und Belange unserer Fans, die regelmäßig unsere Heim- und Auswärtsspiele besuchen, verdienen Beachtung. Wir hören ihre Stimme und leisten unseren Beitrag, in dem wir die Möglichkeit für friedlichen und kreativen Protest bieten“, erklärte Andreas Bornemann, Vorstand Sport des 1. FC Nürnberg dazu.

Vor den Blöcken, in denen normalerweise die Ultras Nürnberg den Support organisieren, war in der 1. Halbzeit lediglich ein Spruchband der Nordkurve Nürnberg zu sehen, auf dem „Wir sind nicht aufgestiegen, um wieder montags zu spielen!“ geschrieben stand. Im Bereich der Banda di Amici war auf Plakaten „Montagsspiele abschaffen - in allen Ligen!“ zu lesen.

Die aktive Fanszene von Bayer 04 Leverkusen hatte die Reise nach Nürnberg aus Protest gegen Montagsspiele gar nicht erst angetreten und das Spiel stattdessen in Leverkusen im Radio verfolgt (Faszination Fankurve berichtete). Als Rahmenprogramm wurde von der Leverkusener Fanszene ein eigener Weihnachtsmarkt organisiert und eine soziale Aktion durchgeführt. Auch die Nordkurve Nürnberg führte im Rahmen des gestrigen Heimspiels gegen Leverkusen ihre diesjährige soziale Aktion durch.

Zu Beginn der 2. Halbzeit betraten die FCN-Fans dann die Stehplatzblöcke 7, 9 und 11 und begannen mit dem Support der eigenen Mannschaft. Die „1. FCN für fangerechte Anstoßzeiten“-Fahne des Vereins, die vor Anpfiff im Mittelkreis zu sehen war, wurde nun von den FCN-Fans in der Nordkurve hochgezogen, wo zudem noch viele Fahnen geschwenkt wurden. Damit wurde symbolisch nochmals gezeigt, wie sich Verein und Fans gemeinsam gegen Montagsspiele positionierten. Auf dem Rasen geriet der Club durch ein Tor von Havertz nach einer halben Stunde in Rückstand. Mit Unterstützung der eigenen Fans gelang dem FCN in der 56. Minute bei der Wasserschlacht im Max-Morlock-Stadion überraschend der Ausgleich durch ein Tor von Margreitter zum 1:1 Endstand. (Faszination Fankurve, 04.12.2018)