01.06.2006 - FC Sachsen Leipzig

Wir sind Ade


Rassismus und Diskriminierung sind in deutschen Stadien noch immer ein Problem. Den traurigen Höhepunkt markierten zu Beginn der Rückrunde der abgelaufenen Saison die verbalen und auch körperlichen Angriffe einiger Fans des Halleschen FC gegen den aus Nigeria stammenden Sachsen-Leipzig-Spieler Adebowale Ogungbure. Kein Einzelfall in der Oberliga Nordost. So gründeten Fans der Sachsen die Initiative „Wir sind Ade“. Mitmachen kann jeder, der ein Foto an die Organisatoren schickt (www.wir-sind-ade.de) und sein Gesicht gegen Rassismus zeigen will. Mit gutem Beispiel ging gleich die Mannschaft der Sachsen voran.

Und Die Aktion kommt an: Fast 1.500 Fußballfans aus ganz Deutschland haben bereits mitgemacht. Initiator Christopher Zenker zeigte sich mehr als zufrieden. „Mit so einer Resonanz hätten wir nicht gerechnet“, sagt der Fan des FC Sachsen, der ausdrücklich betont, dass sich nicht nur Fans der Leutzscher angesprochen fühlen sollen: „Dieses Thema geht alle an. Egal von welchem Verein. Rassismus gibt es in allen Stadien und bei allen Vereinen. Nur tun halt einige Vereine mehr als andere dagegen.“ So sei das Problem des Rechtsextremismus nicht nur ein rein ostdeutsches Phänomen: „In Bundesligastadien sind die Überwachungen besser, deshalb trauen sich manche nicht, offen ihre Meinung zu sagen. Trotzdem gibt es auch hier genügend Rassisten.“ Das haben auch Fifa und Uefa mittlerweile erkannt und sind auf „Wir sind Ade“ aufmerksam geworden. Das Logo der Initiative ist Teil einer WM-Austellung der Fifa in München und ist auch bei den Street-Kick-Turnieren des Anti-Rassismus-Netzwerkes Fare zu sehen. (Faszination Fankurve, 01.06.2006)

Fanfotos FC Sachsen Leipzig




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