01.05.2004 - Dynamo Dresden

Zwei Traditionsvereine auf dem Weg zum Comeback?


In der Regionalliga Nord befindet sich die geballte Fußballtradition auf dem Weg zurück in den bezahlten Fußball. Ihr Fan-Potential haben die beiden Deutschen Meister früherer Tage abseits des großen Fußballs gehalten, wenn nicht sogar ausgebaut. Beachtenswert, denn in der Zeit des Fußball-Booms gegen Ende des letzten Jahrtausends verbrachten beide im Schattendasein. Während die Dynomas 1995 ihre Bundesliga-Lizenz verloren und seither sieben Jahre in der Regionalliga und zwei in der Oberliga zubrachten, verabschiedeten sich Essen 97 aus der 2. Liga um fortan sechs Regionalliga- und eine Oberliga-Spielzeit zu verbringen.

Die Vorfreude auf die eventuell kommenden Touren in den lange unbereisten Südteil der Republik mobilisiert die Massen. Rund 6.000 Dresdener Fans werden sich zu dem noch ausstehenden Spiel bei Sachsen Leipzig aufmachen. Hier locken das neue Stadion und eine freundschaftliche Verbindungen zwischen vielen älteren Fans. Zudem rechnet Martin Börner vom Fan-Projekt mit 10.000 Fans beim möglicherweise entscheidenden letzten Spiel in Uerdingen. Die Organisation der Invasion nimmt langsam Züge an. Hierfür haben die Dynamo-Fans sich verabredet um bei der von der Bahn angebotenen Internet-Versteigerung „Eigenen ICE für einen Tag!“ erfolgreich zu sein.

Für die Essener Fans steht unterdessen an gleicher Stelle noch ein anderes Prestige-Duell an: Am 12. Mai steigt in Krefeld das Pokalfinale des Fußballverbandes Niederrhein gegen Fortuna Düsseldorf. Dem Sieger winkt die erste Hauptrunde im DFB-Pokal. Wegen der hohen Brisanz, den zu erwartenden 15.000 Fans und da der FVN nach den schlechten Erfahrungen des Vorjahres in Velbert eine Austragung auf neutralen Boden anstrebte, war lange offen, wo gespielt werden würde.

Im Vordergrund steht aber der Aufstieg – möglichst frühezeitig, ohne Herzschlagfinale. Schlechte Erfahrungen hat man hiermit allemal gemacht. Zwei mal schloss man die Liga als 3. ab – vor zwei Jahren in Münster fehlten nur Sekunden.

Sorge gibt es unterdessen um „Kult-Vorsänger“ Lothar Dohr, der es aus gesundheitlichen Gründe nur noch selten „auf die Stange“ schafft um den „Schreck vom Niederrhein“ zu zelebrieren. „Es gibt bereits eine völlig überflüssige Diskussionen um die Nachfolge.“ sagt Tom Weber von den Ultras Essen. „Einige wollen ihm ein Megaphon verpassen, andere denken über Nachfolger nach. Lothar ist aber eine Institution und soll das so lange es geht auch machen!“ (Faszination Fankurve, 01.05.2004)

Fanfotos Dynamo Dresden




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