24.03.2019 - Chemnitzer FC

Zwölf Minuten lange Protestaktion in Südkurve Chemnitz


Gestern stand das erste Heimspiel des Chemnitzer FC seit den viel beachteten Vorfällen beim Heimspiel gegen VSG Altglienicke an. In der Südkurve Chemnitz wurde gestern während der ersten zwölf Minuten eine Protestaktion durchgeführt und die Kurve teils leer gelassen.

In der Mitte vor der Südkurve war währenddessen ein Spruchband zu sehen. „12 Minuten für den 12 Mann“ war darauf ebenso zu lesen, wie die Vornamen von vier Personen, die in Folge der Gedenkaktion in der Südkurve für einen verstorbenen rechten Hooligan ihre Posten räumen mussten. Im Nachgang der Traueraktion, bei der auch Bengalische Fackeln gezündet wurden, wurde viel über die Rolle des Vereins bei der Aktion gesprochen. Unter anderem die Fanbeauftragte, der Stadionsprecher, ein Mitarbeiter der Presseabteilung und ein Mitarbeiter des Stadtsportbund Chemnitz e.V., denen laut Einschätzung der Fanszene der Chemnitzer FC sehr am Herzen liegt, mussten ihre Aufgaben abgeben.

Die Kritik der Chemnitzer Fanszene richtete sich deswegen gestern auch gegen Insolvenzverwalter Klaus Siemon, der schon vorher nicht besonders beliebt innerhalb der Fanszene war. „Krisenmanagement? Katastrophal!“, lautet das Zeugnis, das die Ultras Chemnitz Siemon auf dem Titelbild ihres „1143“ Infozines ausstellten. Darauf zu sehen war ein Bild von der Pressekonferenz, die der Chemnitzer FC im Nachgang der Vorfälle vom letzten Heimspiel veranstaltete und dabei nicht besonders souverän wirkte.

Nach zwölf gespielten Minuten betrat die Chemnitzer Fanszene die Südkurve und unterstützte die eigene Mannschaft lautstark. Die Spieler machten sich vorab mit „Farbe bekennen Himmelblau“-Shirts warm und im Stadion wurden T-Shirts mit „Toleranz – Weltoffenheit – Fairness“-Aufschrift an die Zuschauer verteilt. Vorm Anpfiff gab es zudem ein gemeinsames Foto beider Mannschaften hinter einer „Gemeinsam für demokratische Grundwerte und Fairplay“-Plane.

Die Ultras Chemnitz machten im Vorfeld für das Heimspiel gegen Bautzen mobil. CFC-Fans wurden aufgerufen auch in den aktuellen Krisenzeiten ins Stadion zu kommen: „Unser Chemnitzer Fußballclub taumelt durch seine größte Krise, die Zukunftsaussichten sind finster. Viele und vielleicht auch du haben überlegt, ob das noch ihr Verein, ihr Chemnitzer FC ist? Ob es sich überhaupt noch lohnt, am Samstag ins Stadion zu gehen? Wir sagen: Jetzt erst recht! Wir tragen das himmelblaue Wappen mit Stolz. Wir Fans sind es, die seit Jahren schon zu diesem Verein gehen und wir werden es sein, die auch in vielen Jahren noch auf den Tribünen unserer Fischerwiese stehen und sitzen. Das werden auch die momentanen Entscheidungsträger mit ihren verachtenswerten Aktionen nicht ändern können“, hieß es dazu von den Ultras Chemnitz.

4.333 Zuschauer sahen gestern im Stadion an der Gellertstraße einen 1:0 Heimsieg des CFC. Den entscheidenden Treffer erzielte Daniel Frahn, der zuletzt wegen des Hochhaltens eines „Support your local Hools“ T-Shirts beim Spiel gegen Altglienicke gesperrt war. Unter den Zuschauern an der Fischerwiese befand sich auch DFB-Vizepräsident Rainer Koch. (Faszination Fankurve, 24.03.2019)

Fanfotos Chemnitzer FC




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