"Die Einsatztaktik der Fans ist aufgegangen"

In Magdeburg kam es heute zum Ostduell zwischen dem 1. FC Magdeburg und Hansa Rostock. Im Vorfeld gab es viel Theater wegen des Gästekontingents. Am Spieltag organisierten beide Fanszenen eine Marsch bzw. eine Demonstration und gingen als Sieger aus dem Tag hervor.

„Die Einsatztaktik der Fans ist aufgegangen. Danke an alle friedlichen Polizisten“, resümierte die Fanhilfe Magdeburg als Antwort auf die Polizei, die via Twitter „Die Einsatztaktik der #Polizei ist aufgegangen. Danke an alle friedlichen Fans“ mitteilte.

Für heute ist Schluss. Die Einsatztaktik der #Fans ist aufgegangen. Danke an alle friedlichen Polizisten. #FCMFCH https://t.co/cde8wTh9ha

— Fanhilfe Magdeburg (@fanhilfe_md) 5. März 2016

Und man kann wirklich sagen, dass die Taktik der Fans aufgegangen ist. Erst sollten die Hansa Rostock Fans aus Sicherheitsgründen nämlich gar keine Tickets für das Duell erhalten. Später sollten es 700 personalisierte Tickets werden. Die Fanszene Rostock meldete deshalb eine Demonstration in Magdeburg an und spätestens als auch die Ultras Dynamo gegen reduzierte Gästekontingente auf die Straße gehen wollten, war das Chaos perfekt.

Ein Bild mit Fußballfans und Dom im Hintergrund, hat mein Chef gesagt. @RSchweingel #FCMFCH 4:1 #Magdeburg pic.twitter.com/GvHyzSE8kj

— Alexander Dinger (@AlexanderDinger) 5. März 2016

Plötzlich war es doch möglich, dass die Hansa Rostock Fans 2.000 Tickets erhielten. Im von der Fanszene Rostock organisierten Sonderzug, bei dem die Polizei nun auch ein Getränkedosenverbot durchsetzte, ging es für 1.120 Hansa Fans nach Magdeburg Herrenkrug. Vom dortigen Bahnhof marschierten die Hansa Fans in einer Demo-Formation hinter einer „Für den Erhalt der 10 % Regel – Gegen Gästefanverbote“ Fahne zum Heinz-Krügel Stadion. Die Magdeburger Fanszene spazierte unterdessen vom Magdeburger Hauptbahnhof zum Stadion.

Der Gästeblock war den Rändern durch große Pufferblöcke begrenzt. Die Hansa Fans schwiegen in den ersten zehn Minuten und zeigten später eine Choreografie aus Folienschals, die ein blau-weiß-rotes Streifenmuster ergaben. In Anspielug auf die Probleme mit reduziertem Gästekontingent wurde das Spruchband „HH,DD,MD – An der Elbe immer das Selbe“ gezeigt. Bei Auswärtsspielen in Hamburg (St. Pauli), Dresden und Magdeburg hatte die Rostocker Fanszene mit komplett oder teilweise gestrichenen Gästekontingenten zu kämpfen. In Dresden und Magdeburg konnte eine komplette Streichung letztlich noch verhindert werden.

Zeigt's uns Jungs und kämpft euch ran! Wir stehen hinter euch!

#FCMFCH 2:1 pic.twitter.com/tkh7lLa5p6

— F.C. Hansa Rostock (@HansaRostock) 5. März 2016

Mit dem Spruchband „Vereine, Bullen + Verband: Hinter verschlossener Tür reicht ihr euch die Hand - Doch kommt die Wahrheit mal ans Licht, steht ihr zu euren Worten nicht!" machte die Rostocker Fanszene zum Thema, dass Vereine, Polizei und der DFB sich bei Gästefanverboten den schwarzen Peter hin und her schieben und es für Fans häufig nicht ersichtlich ist, wer letztlich für die Reduzierung verantwortlich ist, denn Verantwortung für eine solche Entscheidung will keiner übernehmen.

#FCMFCH #Rostock-#Fan bringen das Debakel um die Gästefanskarten nochmal auf den Punkt... pic.twitter.com/5pQcdsfA6r

— Fanhilfe Magdeburg (@fanhilfe_md) 5. März 2016

Auf dem Rasen entschied der 1. FC Magdeburg das Duell deutlich mit 4:1 für sich. Als Sieger gehen jedoch beide Fanszenen hervor, die es mit vereinten Kräften schafften, ein Ostduell mit wenigen bis keinen Gästefans zu verhindern. Rund um das Spiel soll es bis auf einen Schalraub und eine Körperverletzung am Bahnhof friedlich geblieben sein. (Faszination Fankurve, 05.03.2016)

​Video: FCM-Fans und Spieler feiern den 4:1 Sieg: