02.04.2017 - S04/BVB

150. Revierderby ohne derbywürdige Atmosphäre


In der Arena auf Schalke ging gestern das 150. Revierderby zwischen dem FC Schalke 04 und Borussia Dortmund über die Bühne. Wegen der knapp 500 lokalen Stadionverbote für Ultras und aktive Fans von Borussia Dortmund, die seit dem Januar 2014 gültig sind, herrschte im Gästeblock wieder keine Derbystimmung.

Die fehlende Derbystimmung im Gästeblock wirkt sich selbstverständlich auch negativ auf die Stimmung in der Gelsenkirchener Nordkurve aus. Das letzte bisschen Motivation ergibt sich bei einem Derby halt auch immer aus der Stimmung des gegenüberliegenden Fanlagers. Der Gästeblock auf Schalke war gestern zwar komplett ausverkauft, die Ultràgruppen The Unity, Jubos und Desperados besuchten das Derby aber aus dem genannten Grund erneut nicht, weshalb die Stimmung im Gästeblock auch nicht koordiniert wurde. „Es gelten heute keine Ausreden - weder auf dem Platz, noch auf den Rängen. Nach dem spielfreien Wochenende müssen wir heute ausgeruht und bis in die Haarspitzen motiviert zu Werke gehen! Als zwölfter Mann die Mannschaft zum Sieg schreien, den Gegner bei jedem Ballkontakt gnadenlos auspfeifen - den berühmten Funken aufs Feld übertragen“, hatten die Ultras Gelsenkirchen vor Anpfiff des Derbys noch zur Motivation auf den Rängen und dem Rasen erklärt.


Das 150. Revierderby bleibt deshalb vor allem wegen des Torjubels von Aubameyang, der nach seinem Abstaubertor in der 53. Spielminute durch einen Maskentorjubel, der Werbung für einen Sportartikelhersteller sein sollte und der roten Karte, die Schalke 04 Maskottchen Erwin dem Schiedsrichter entgegenstreckte, nachdem der Berliner Felix Zwayer den Schalkern in einer strittigen Situation am Ende des Spiels einen Elfmeter verwehrte, den die meisten Blau-Weißen in der Arena haben wollten, in Erinnerung. Die rote Karte hatte der Schiedsrichter zuvor unbemerkt verloren und Maskottchen Erwin packte diese Gelegenheit beim Schopfe.


Am Gästeblock ging zudem noch ein Böller hoch und Schalke 04 Fans gedachten dem unter der Woche verstorbenen ehemaligen Schalker Spieler Bernd Thiele. Die Polizei Gelsenkirchen sprach im Nachhinein von einem friedlichen Derby. Am Morgen hätten die Beamten schon vor 8 Uhr ein Aufeinandertreffen der beiden verfeindeter Fanlager im Stadtgebiet von Gelsenkirchen verhindert. Die Bundespolizei fiel vor allem durch die Personalienfeststellung von etwa 50 BVB-Fans in Hamm auf, nachdem Fankleidung von Schalke Fans geklaut worden sein soll. Das 150. Revierderby endete vor 62.271 in der ausverkauften Arena 1:1 Unentschieden. Die Fanfotos beider Fanlager gibt es oben in der Galerie. Richtige Derbystimmung beim Revierderby auf Schalke wird wohl erst wieder aufkommen, wenn die BVB-Ultras, denen im Januar 2014 eine konspirative Anreise über Essen vorgeworfen wurde, wieder in die Arena dürfen. (Faszination Fankurve, 02.04.2017)






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