15.04.2018 - Borussia Mönchengladbach

750 Gladbach-Fans in Sonderzug mussten Personalien abgeben


Borussia Mönchengladbach unterlag gestern bei Bayern München deutlich mit 5:1. Etwa 750 Mönchengladbacher Fans reisten mit einem Sonderzug nach München und zurück. Weil es auf der Rückreise in dem Sonderzug laut Polizeiangaben zu einem Sexualdelikt gekommen sein soll, mussten alle Insassen ihre Personalien abgeben.

Laut Angaben der Polizei Westhessen wurde der Sonderzug in der vergangenen Nacht in Flörsheim gestoppt, damit das 19 Jahre alte weibliche Opfer des Sexualdelikts aus dem Sonderzug aussteigen und von der Polizei in Empfang genommen werden konnte.


An allen Bahnhöfen, an denen der Sonderzug der Borussia Mönchengladbach-Fans anschließend anhielt, kontrollierten Bundespolizisten die ausgestiegenen Borussia-Fans. So wurden in Mainz-Mombach, Koblenz, Bonn und am Mönchengladbacher Hauptbahnhof insgesamt etwa 750 Mönchengladbacher Fans kontrolliert und mussten ihre Personalien abgeben. Die meisten der 750 Fohlenelf-Fans stiegen in Mönchengladbach aus und wurden dort heute in den Morgenstunden kontrolliert. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen in dem Fall aufgenommen. Wegen der laufenden Ermittlungen will die Polizei vorerst keine genaueren Details zu dem Vorfall bekannt geben.

Mittlerweile hat sich auch der FPMG Supporters Club zum Thema zu Wort gemeldet und dem Opfer Mitgefühl ausgedrückt: „Die Fanszene war bisher ein geschützter Bereich, ein einzigartiger Freiraum, der von gegenseitigem Respekt untereinander lebte. Es ist daher ein absoluter Tabubruch, dass es innerhalb der Fanzene zu einem sexuellen Übergriff gekommen sein soll. Wir verurteilen diese Tat auf das schärfste und hoffen auf eine schnelle Aufklärung und Täterermittlung. Unser Mitgefühl gilt dem Opfer. Dieser Vorfall muss ein trauriger Einzelfall bleiben! Daher unser Appell an alle Fans unserer Borussia: lasst es nicht zu, dass unser geschützter Raum zerstört wird! Zeigt den 'Fans', die die Grenzen überschreiten eindeutig, dass sie nicht zu uns gehören“. Auch Borussia Mönchengladbach ist wegen des Vorfalls entsetzt: „Das ist ein entsetzlicher Vorfall, den wir natürlich verurteilen. Wir hoffen, dass der Täter ermittelt und zur Rechenschaft gezogen wird. Es ist eine Schande, dass Borussia mit einer solchen Tat in Verbindung gebracht wird“, erklärte Borussias Geschäftsführer Stephan Schippers. „Wenn wir als Verein in irgendeiner Form bei der Aufklärung der Tat mithelfen können, werden wir das selbstverständlich tun.“

Erst Ende Februar 2018 war es auf der Rückfahrt von Borussia Mönchengladbach-Fans vom Auswärtsspiel in Hannover zu einer sexuellen Belästigung gekommen, weshalb Bundespolizisten am Dortmunder Hauptbahnhof einen Tatverdächtigen festnahmen (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 15.04.2018)

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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