07.07.2017 - Fortuna Düsseldorf

Aktive Fortuna-Fans für ein Mädchenteam


Fortuna Düsseldorf prüft aktuell den Aufbau eines Mädchenteams im Verein, wohl auch auf Druck der Stadt Düsseldorf. Die aktiven Fangruppen Dissidenti Ultra, Hypers 2001, Dangermouth und F95.Antirazzista sprechen sich in einer Stellungnahme für den Aufbau eines Mädchenteams bei der Fortuna aus. (Faszination Fankurve, 07.07.2017)


Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Dissidenti Ultra, Hypers 2001, Dangermouth und F95.Antirazzista:

Ein Mädchenteam bei Fortuna? Wir sind dafür!
Wir als aktive Fans von Fortuna Düsseldorf unterstützen den Aufbau eines Mädchenteams in unserem Verein! Der Bau des heiß erwarteten Nachwuchszentrums unserer geliebten Fortuna geriet in der jüngeren Vergangenheit ins Stocken. Grund der Verzögerung: Die Grünen bestehen auf eine gemeinsame Vereinbarung, die den Zuschuss für das NLZ betrifft. Das Zentrum soll in Zukunft wieder mehr Talente fördern und spielstarke Eigengewächse hervorbringen. Insgesamt werden dafür sieben Millionen Euro benötigt, zwei sollen von der Stadt kommen, die als Besitzer der Sportanlage auch Mitspracherecht hat. Diese Förderung der Stadt Düsseldorf bekommt die Fortuna allerdings nur, wenn besagte Vereinbarungen eingehalten werden.
Eine davon ist besonders spannend: Fortuna Düsseldorf bekommt den Zuschuss und baut im Gegenzug ein Fußballteam für Mädchen auf. Ziel der Stadt ist es Gleichberechtigung im Sport voranzutreiben und Projekte zu fördern, die sich genau dies auf die Fahne schreiben. Nun liegt der Ball also bei der Fortuna. Dabei ist das Thema gar nicht neu, doch leider stagnierte die Diskussion um ein Mädchenteam in der jüngeren Vergangenheit. Umso mehr begrüßen wir es, dass die aktuelle Vereinsführung prüft, in welcher Weise ein solches Team in der Zukunft möglich ist.

Dabei hat weiblicher Fußball in Europa eine lange Tradition: In den 1920er Jahren war Frauenfußball sogar populärer als Männerfußball. In Everton zum Beispiel sahen über 50.000 Zuschauer das Spitzenspiel zweier Damenteams. 1955 beschloss dann der DFB das Fußballspielen für Frauen zu verbieten. Die Begründung: „Im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand.“ 1970 wurde das Verbot zwar aufgehoben, doch viel änderte sich nicht: Fußballspielende Frauen wurden nicht ernst genommen und bewusst bei der Ausübung ihrer Sportart behindert. Wir müssen aus dieser Entwicklung lernen und es ermöglichen, dass der Verein Fortuna Düsseldorf und die Kurve im Stadion attraktiv für alle Menschen sind – unabhängig vom Geschlecht.

Darum unterstützen wir die Forderung nach dem Aufbau eines weiblichen Fußballteams ausdrücklich! Wir sind der Meinung, dass der Aufbau eines Mädchenteams ein wichtiges Zeichen für Veränderung wäre. Der Blick über den Tellerrand des männlichen Fußballs kann für alle Beteiligten nur eine positive Erfahrung werden und wir würden uns sehr freuen, wenn weiblicher Fußball bei Fortuna Wirklichkeit werden würde.

Denn wie heißt es so schön: Alles für Fortuna – Fortuna für alle!

Dissidenti Ultra
Hypers 2001
Dangermouth
F95.Antirazzista

Fanfotos Fortuna Düsseldorf




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