17.08.2014 - Fortuna Düsseldorf

Auseinandersetzung in der Nacht und Zaunübersteigung am Tag


Fortuna Düsseldorf ist heute bei den Würzburger Kickers aus dem DFB-Pokal ausgeschieden. Einige Fortuna-Fans kletterten aus Frust in den Innenraum. Polizei und Ordnungsdienst schritten ein. Circa 30 Fortuna-Fans lieferten sich in der Nacht zuvor eine Auseinandersetzung mit Fans des 1. FC Nürnberg in der Würzburger Innenstadt.

Das schreibt die Polizei Würzburg zu den Auseinandersetzungen in der Nacht vor dem Spiel:
Im Vorfeld des Pokalspiels der Würzburger Kickers gegen Fortuna Düsseldorf ist es in der Nacht zum Sonntag in der Würzburger Innenstadt zu teilweise massiven Ausschreitungen von Düsseldorfer und Nürnberger Fans gekommen. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz. Ein Beamter wurde mit Schnittverletzungen im Gesicht im Krankenhaus behandelt. Mehrere Personen wurden vorläufig festgenommen. Die Palette der festgestellten Straftaten beinhaltet u.a. Sachbeschädigung, Zechbetrug, Gefangenenbefreiung, gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz.

Im Zusammenhang mit dem am Sonntagnachmittag stattfindenden Pokalspiel waren bereits am Samstag zwischen 200 und 300 Fans aus Düsseldorf angereist, von denen 60 – 100 als gewaltbereit eingestuft waren. Auf deren Ankunft hatte sich die Würzburger Polizei mit Verstärkung von Beamten aus Schweinfurt entsprechend vorbereitet. Die Fans hatten sich dann in den Abend- bzw. Nachtstunden vorwiegend auf Würzburger Gaststätten verteilt. Hier kam es lediglich zu szenetypischen Auffälligkeiten wie Fangesängen usw. Die starke polizeiliche Präsenz konnte zunächst schwerwiegende Sicherheitsstörungen verhindern.

In einem Lokal in der Würzburger Innenstadt waren dann einige der Fans aufgetaucht und hatten dort diverse Gläser mitgenommen bzw. dann vor Ort auf die Straße geworfen. In dem Chaos, das in dem Lokal herrschte, drangen einige Fortuna-Fans durch die Küche in einen Vorratsraum ein und entwendeten eine noch unbekannte Zahl an hochprozentigen Alkoholika.

Kurz danach stellten Polizeibeamte eine Person mit offensichtlichem Diebesgut aus dem Lokal. Als der Beschuldigte dann zum Dienstfahrzeug gebracht wurde, eilten zahlreiche Fans herbei und befreiten den mutmaßlichen Dieb. Dabei wurde ein Polizeibeamter durch Splitter einer Glasflasche im Gesicht verletzt.

Gegen 01:00 Uhr kam es dann in der Juliuspromenade zu gewalttätigen Ausschreitungen. Hier schlugen sich etwa 30 Fans aus Düsseldorf mit ca. 15 Nürnberger Fans, die völlig überraschend angereist waren. Dabei wurden als Tatwerkzeuge Stühle von Lokalen, Stöcke, Stangen und Flaschen benutzt. Bis zu 200 johlende Personen begleiteten die Auseinandersetzung. Eingesetzte Polizeibeamte wurden angegriffen und mussten die Trennung der Fußballfans auch unter Einsatz von Pfefferspray durchsetzen.

Die Personengruppen verteilten sich danach bzw. verschwanden beim Auftauchen von Polizeibeamten in den Gassen des Innenstadtbereichs. Fünf Beschuldigte, die offensichtlich an den Ausschreitungen beteiligt waren, konnten vorläufig festgenommen werden. In einer Diskothek in der Gattinger Straße wurde ein Mann aus Würzburg von zwei Fans aus Düsseldorf u.a. mit einem Kopfstoß verletzt. Hier wurden zwei Personen vorläufig festgenommen, von denen einer auch seine Tagesdosis Marihuana dabei hatte. In einem Hotel in der Veitshöchheimer Straße randalierten dann vier Düsseldorfer offensichtlich unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. In diesem Fall erfolgten vier Festnahmen und weitere Betäubungsmittel wurden sichergestellt.

Gegen 04:00 Uhr mussten zwei weitere Düsseldorfer Fans nach einer Sachbeschädigung an der Lichtzeichenanlage Mergentheimer Straße/Nikolausstraße ebenfalls zur Polizei mitkommen. Sie hatten zuvor das „Grünlicht“ sowie die Abdeckung für das „Rotlicht“ der Ampel herausgerissen. Bei einem weiteren Fan aus Düsseldorf stellten Polizeibeamte einen so genannten „Polenböller“ sicher.

In der restlichen Nacht sorgte das Großaufgebot der Würzburger Polizei mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei sowie Streifenbesatzungen umliegender Dienststellen dann dafür, dass wieder Ruhe einkehrte. Die Höhe des von den Fußballfans angerichteten Sachschadens lässt sich momentan noch nicht beziffern. Die Ermittlungen der Würzburger Polizei sind auch diesbezüglich noch in vollem Gange. Die Anzahl der in der Nacht in der Würzburger Innenstadt begangenen Straftaten könnte sich noch erhöhen.

Das sagt die Polizei Würzburg zum Spieltag selbst:
Nach den Ausschreitungen durch Fußballfans im Stadtgebiet Würzburg in der Nacht zum Sonntag im Vorfeld des Pokalspiels der Würzburger Kickers gegen Fortuna Düsseldorf war die Lage im Stadtgebiet Würzburg am Sonntag ruhig. Die Würzburger Polizei hatte zur Aufrechterhaltung der Sicherheit und Ordnung rund um die Begegnung ein größeres Aufgebot im Einsatz, das auch von der Bereitschaftspolizei und Beamten umliegender Dienststellen unterstützt wurde.

Die Gästefans aus Düsseldorf, von denen einige in der Nacht noch an den zum Teil massiven Auseinandersetzungen beteiligt waren, wurden von einem Sammelpunkt an der alten Mainbrücke mit Bussen der Würzburger Verkehrsbetriebe zum Kickers-Station gefahren. Dieses Angebot nahmen die Fans an. Hierbei ergaben sich auch keinerlei Probleme.

An der Rastanlage Rohrbunn waren bei der Anfahrt nach Würzburg aus einem Düsseldorf Fanbus Böller gezündet worden. Auch hier waren Polizeibeamte rasch zur Stelle, um dies zu unterbinden.

Die Partie, die um 16:00 Uhr angepfiffen wurde und die die Würzburger Kickers überraschend mit 3:2 gegen den höherklassigen Gegner aus Düsseldorf gewannen, verlief im Großen und Ganzen friedlich. Während des Spiels hatte ein Fan im Düsseldorfer Block einen pyrotechnischen Gegenstand gezündet. Unmittelbar nach dem Abpfiff wollten zahlreiche Fans den Zaun zum Spielfeld übersteigen. Sie konnten größtenteils durch die Ordnungskräfte daran gehindert werden. Einige wenige, denen es trotzdem gelungen war, über den Zaun zu klettern, wurden von Ordnungskräften dann am Betreten des Spielfeldes gehindert. Außerdem wurden einige Gegenstände auf Ordner geworfen. Ein Ordner wurde durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt. Der Mann kam vorsorglich zur Behandlung in ein Krankenhaus. Die polizeilichen Ermittlungen zum Täter sind noch im Gange.

Die Abfahrt der Düsseldorfer Fans wurde von der Polizei gezielt überwacht. Die Busse mit den abreisenden Fans begleiteten die Polizeikräfte bis weit über Würzburg hinaus.

Hier gibt es die Fanfotos von der ersten Runde des DFB-Pokals.

Fanfotos Fortuna Düsseldorf




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