25.11.2018 - Fortuna Düsseldorf

Auseinandersetzung zwischen Polizei & Fortuna-Fans


Weit vor Anpfiff des gestrigen Bundesligaspiels zwischen dem FC Bayern München und Fortuna Düsseldorf kam es im noch nicht ganz vollbesetzten Gästeblock im dritten Rang der Arena in München-Fröttmaning zu Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Fans von Fortuna Düsseldorf.

Was der genaue Auslöser der Vorfälle war ist bislang nicht zweifelsfrei geklärt. Nach Informationen unserer Redaktion soll eine von den Fortuna-Fans mitgebrachte Trommel der Auslöser des Polizeieinsatzes gewesen sein. Mehrere Medien berichten hingegen von einem von Gästefans überrannten Ordner am Eingang zum Gästeblock.


Den Fortuna-Fans war gestern sowohl die Mitnahme eines Megafons, als auch die Verwendung von Fahnen, Doppelhaltern, großen Schwenkfahnen samt entsprechenden Stöcken und Zaunfahnen erlaubt. Die Mitnahme von einer oder mehreren Trommeln wurde von der Fanbetreuung von Fortuna Düsseldorf für das Auswärtsspiel in München jedoch weder unter den erlaubten, noch unter den verbotenen Fanutensilien aufgeführt.

Die Fanszenen in Deutschland kämpfen schon lange für die generelle Freigabe von Fanmaterialien, wie Fahnen, Doppelhalter, Megafone, Trommeln und Banner. Immer mal wieder kommt es in Deutschland zu Konflikten zwischen Ordnungskräften und Gästefans wegen Unklarheiten bei erlaubten und verbotenen Materialien, weshalb aus der Fanszene immer wieder der Wunsch nach einer generellen Freigabe bestimmter Utensilien zu hören ist. Obwohl der DFB ein Pilotprojekt zum Thema startete, gibt es an Eingängen zu Gästeblöcken in Deutschland weiterhin Probleme deswegen.

Im Gästeblock in München führte dies gestern offenbar soweit, dass eine Unterstützungskommando-Einheit (USK) der bayrischen Polizei in den Gästeblock ging, weshalb es letztlich zu der Eskalation gekommen sein soll, bei der sich Fortuna-Fans gegen die Polizeibeamten zur Wehr setzten. Augenzeugen aus den Reihen der Fortuna-Fans bescheinigen den Gästeanhängern ein ziemlich passives Verhalten gegenüber den Polizeibeamten. Fotos des umstrittenen Polizeieinsatzes im schmalen dritten Rang der Arena zeigen, wie die Polizisten mit Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Gästefans vorgingen und sich mindestens ein Fortuna-Fan eine blutende Platzwunde am Kopf zuzog.

Wer den Gästeblock in München kennt, der weiß, dass dort wenig Platz ist und ein Ausweichen unbeteiligter Fans kaum möglich ist. Zudem befindet sich der Gästebereich in einer Höhe, die es auch trotz des neuen Spuckschutzes besonders gefährlich macht, falls dort eine Panik ausbrechen sollte. Es darf also gefragt werden, ob das Verhalten der Polizei im Gästeblock verhältnismäßig war.


Wegen des Geschehens auf dem weit entfernten Rasen gab es für die über 7.000 Fortuna-Fans gestern in München mehr zu jubeln. Obwohl der FC Bayern nach 20 Minuten mit 2:0 in Führung lag, gelang den Gästen aus der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt durch ein Doppelpack von Lukebakio in der 77. und 93. Minute noch der überraschende Ausgleich zum 3:3 Endstand. Nach dem Treffer brach im Gästebereich grenzenloser Jubel aus. (Faszination Fankurve, 25.11.2018)

Update: Mittlerweile hat sich auch die Polizei München zu den Vorfällen zu Wort gemeldet und erklärt: „Kurz nach Stadionöffnung kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Gastfans und Einsatzkräften. Block 343 wurde versucht zu stürmen, um die Ordnerkontrolle zu umgehen. Hierbei wurde ein Ordner leicht verletzt, zudem wurde ein eingesetzter Polizeibeamter beim Einschreiten attackiert. Durch den Einsatz von Pfefferspray gelang es die Gastfans zurückzudrängen und die Lage zu beruhigen. Der Schlagstock wurde seitens der Einsatzkräfte lediglich zum Abdrängen eingesetzt.“

Fanfotos Fortuna Düsseldorf




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