09.08.2019 - DFB-Pokal

Ausgerufene Fanaktionen in der 1. Runde des DFB-Pokals


Während die ersten Spieltage der 2. Bundesliga, der 3. Liga und der Regionalligen schon hinter uns liegen, starten ab heute auch die deutschen Erstligisten im DFB-Pokal in die Saison 2019/2020. Doch nicht nur Fanszenen der Erstligisten haben für das anstehende Wochenende Aktionen geplant.

Borussia Mönchengladbach ist um 20:45 Uhr im Hardtwaldstadion beim SV Sandhausen zu Gast. Der SV Sandhausen rechnet mit einem ausverkauften Stadion. Von den etwa 15.000 Tickets sollen 4.000 Karten an Mönchengladbach-Fans gegangen sein, die damit in Sandhausen die Stimmungshoheit haben dürften. Die Szene 1916 hat für das Heimspiel gegen Mönchengladbach Personen vom Betreuungsverein SKM Heidelberg ins Hardwaldtstadion eingeladen.

Getoppt wird diese Zahl von den Borussia Dortmund-Fans, die laut BVB-Angaben mit 14.000 Personen in die Düsseldorfer Arena reisen werden. Dort ist der BVB beim KFC Uerdingen zu Gast, der sein neues Exil in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt aufgeschlagen hat. Die BVB-Fans bekommen in Düsseldorf die Blöcke 19 bis 32 und 125 bis 142. Während die Südtribüne, die Heimat der Fortuna Düssledof-Fans leer bleibt, machen sich die KFC-Fans in der gleichen Ecke, wie bei den Drittliga-Heimspielen breit. Bei dem Pokalspiel wird es für Kevin Großkreutz ein Wiedersehen mit seinem Lieblingsclub geben. Der ehemalige BVB-Kicker und große Dortmund-Fan wurde diese Woche vom DFB-Sportgericht zwar wegen eines Tritts gegen Sonnenhof Großaspach-Spieler Dimitri Imbongo Boele für vier Spiele und zwei weitere auf Bewährung gesperrt, doch die Sperre gilt nur für die Liga und nicht für den Pokal. Die Ultras Krefeld werden beim heutigen Heimspiel Pfandbecher sammeln. Mit dem eingenommenen Geld sollen KFC-Fans unterstützt werden, die nach den Auseinandersetzungen im Dezember 2018 beim Heimspiel gegen Rostock bei einem harten Polizeieinsatz verletzt oder deswegen im Nachgang mit Strafen überzogen wurden.

Beim dritten Pokalspiel des heutigen Abends reichten die vorgeschriebenen zehn Prozent Gästetickets ebenfalls nicht aus. Der 1. FC Nürnberg hat alle ihm zur Verfügung stehenden 1.750 Tickets für den Gästebereich in Ingolstadt restlos ausverkauft. Beim Club geht man davon aus, dass FCN-Fans sich auch in den Blöcken neben dem eigentlichen Gästebereich breit machen werden. Beim Pokalspiel des Drittligisten FC Ingolstadt gegen den Zweitligisten 1. FC Nürnberg werden heute Abend ebenfalls Pfandbecher gesammelt. Diese gehen an die Wasserinitiative Viva con Agua.

Über die Vorgeplänkel des Derbys zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FSV Mainz 05 haben wir bereits ausführlich geschrieben. Bis zu 6.000 Mainz 05-Fans werden morgen auf dem Betzenberg erwartet und die Fanszene der Rheinhessen machte mehrfach deutlich, für wie wichtig dieses Spiel in Mainz genommen wird.


Für das Pokalspiel Wacker Nordhausen gegen den FC Erzgebirge Aue rufen die Ultras Nordhausen alle Wacker-Fans auf, in den Pokalsieger-Shirts ins Stadion zu kommen, mit denen der Landespokalsieg gefeiert wurde. Die Fanszene von Alemannia Aachen hat für das morgige Pokalspiel gegen Leverkusen den Marktplatz in Aachen zum Treffpunkt aller Alemannia-Fans ausgerufen, was auch von den eigenen Spielern beworben wurde. Die Ultras Leverkusen und die Nordkurve 12 haben hingegen angekündigt, im Tivoli auf die Sitzplätze zu gehen. In Aachen wollen die Bayer 04-Fans in einheitlichen „Leverkusen - Rheinland“-Shirts auftreten.


Der Hamburger Oberligist TuS Dassendorf zieht für das Pokalheimspiel gegen Dynamo Dresden mangels Alternativen nach Zwickau. Die Ultras Dynamo wollen morgen ab 10:52 Uhr mit dem Zug nach Westsachsen fahren. Zudem werden alle SGD-Fans aufgerufen, sich für das Pokalspiel gelbe Kleidung anzuziehen. Für die Dassendorf-Fans beginnt das „Heimspiel“ gegen Dresden hingegen mit einer Busfahrt nach Zwickau, die wegen der Entfernung bereits um 06:00 Uhr startet.



Bei der Partie SV Drochtersen/Assel gegen den FC Schalke 04 bleibt abzuwarten, wie die anwesenden Schalke-Fans im Stadion auf die rassistischen Äußerungen des Aufsichtsratsvorsitzenden von Schalke, Clemens Tönnies, reagieren werden. Die Ultras Gelsenkirchen fanden unter der Woche deutliche Worte und forderten die rote Karte für Tönnies.

Die Fanszene vom DSC Arminia Bielefeld trifft sich morgen bereits um 06:00 Uhr am Bielefelder Hauptbahnhof, von wo aus es um 06:22 Uhr von Gleis 3 mit Regionalzügen nach Berlin gehen soll, wo die Arminia um 15:30 Uhr bei Viktoria Berlin zu Gast ist.


Die Ultras des SC Freiburg haben sich für das Pokalspiel in Magdeburg ebenfalls Aktionen einfallen lassen: „Alle in Rot nach Magdeburg“, heißt es in einem Aufruf der Corrillo Ultras. Die Natural Born Ultras verkaufen zudem Fischerhüte zum Preis von zehn Euro (Faszination Fankurve berichtete).


Um 18:30 Uhr wird im Donaustadion das Duell zwischen dem SSV Ulm und dem 1. FC Heidenheim angepfiffen. Beide Fanszenen bezeichnen das Aufeinandertreffen als Derby. Die Fanszene des 1. FC Heidenheim bringt für das Spiel in Ulm rote Mottoshirts heraus, die zum Preis von zehn Euro verkauft werden. Wegen ausgesprochenen Betretungsverboten hat die Heidenheimer Fanszene morgen ab 09:00 Uhr eine Demonstration in Ulm angemeldet. Die Fanszene des SSV Ulm trifft sich am Spieltag hingegen ab 16:00 Uhr an der Donauwiese in Ulm.

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Bochumer Ultras machten bereits beim Heimspiel gegen Bielefeld dafür Werbung, dass VfL-Fans am Samstag zum Pokalspiel beim KSV Baunatal im Trikot anreisen sollen. Das Nachbarschaftsduell zwischen Atlas Delmenhorst und Werder Bremen sorgte hingegen für Aufregung, weil Werder einen Schal zu dieser Partie wegen des „Auf gute Freunde“-Schriftzuges nicht mehr verkaufen wollte, da dieser Assoziationen zur umstrittenen Rockband Böhse Onkelz weckte, die ein gleichnamigen Song hat. Delmenhorst weicht für das Spiels ins Bremer Weserstadion aus, womit sich Werder über ein weiteres Heimspiel freuen kann.


Im Carl-Benz-Stadion treffen am Sonntag die befreundeten Fanszenen von Waldhof Mannheim und Eintracht Frankfurt aufeinander. Die Ultras Mannheim rufen alle Waldhof-Fans auf, zu dem Pokalspiel im Trikot zu erscheinen. Für die zeitgleich stattfindende brisante Partie zwischen dem VfB Lübeck und dem FC St. Pauli hat Ultrà Sankt Pauli einen Treffpunkt um 10:45 Uhr am Reisezentrum des Hauptbahnhofes in Hamburg ausgerufen. Zudem organisiert die Ultràgruppe ab 12:30 Uhr einen Fanmarsch vom Lübecker Hauptbahnhof zum Stadion Lohmühle. Der Treffpunkt für den Marsch der St. Pauli-Fans ist ab 12:15 am Steinrader Weg. Das Pokalspiel gegen St. Pauli wird die erste Bewährungsprobe für die VfB Lübeck-Fanszene in der neuen Pappelkurve.


Im Stadion an der Bremer Brücke kommt es mit dem Pokalspiel zwischen dem VfL Osnabrück und RB Leipzig zur Neuauflage des 2015 wegen eines Feuerzeugwurfs abgebrochenen Aufeinandertreffens. Die Violet Crew ruft alle VfL-Fans auf, im Trikot zum Pokalfight zu kommen.


Die Fans des SSV Jahn Regensburg reisen am Sonntag in Weiß ins Hermann-Neuberger-Stadion in Völklingen, wo der 1. FC Saarbrücken im Exil sein Heimspiel austrägt. Eine Mottotour führt die Holstein Kiel-Fanszene am Sonntag beim Spiel in Salmrohr durch. „Sommer, Sonne, Holstein Kiel! Zieht eure Hawaiihemden, die Badehosen und Fischerhüte an“, hieß es dazu im Aufruf aus der Fanszene.


Vorm Heimspiel des Chemnitzer FC gegen den Hamburger SV organisieren die Ultras Chemnitz wegen der aktuell angespannten Lage des eigenen Vereins unter dem Motto „Tot sind wir noch lange nicht!“ ab 15:00 Uhr ein Einsingen am Karl-Marx-Kopf in der Innenstadt von Chemnitz, von wo aus es im Anschluss einen Fanmarsch zum Stadion geben soll. Alle CFC-Fans sind zudem aufgerufen, himmelblaue und weiße Kleidung zu tragen. Für die restlichen Pokalspiele am Sonntag sind bisher keine Fanaktionen bekannt.


Am Montag soll dann das Ostseestadion in 20.000 weißen T-Shirts erstrahlen. Die von der Fanszene entworfenen Shirts wird es zum Preis von zehn Euro geben. Mit den Einnahmen sollen die Kosten zum Erhalt der Flutlichtmasten des Ostseestadions getragen werden. Die Aktion wird vom FC Hansa Rostock in Zusammenarbeit mit der eigenen Fanszene durchgeführt. Andere für Montag geplante Fanaktionen sind uns bisher nicht bekannt.


Wie ihr seht, wird am anstehenden Wochenende in den deutschen Stadien wieder viel los sein. Die unterklassigen Vereine hoffen auf eine Überraschung im DFB-Pokal, der bekanntlich seine eigenen Gesetze hat. Für viele unterklassige Vereine ist die erste Runde im DFB-Pokal, die sie nur über lange Wege im Landes- oder Verbandspokal erreicht haben, das Highlight der Saison, auch wenn am Ende eine hohe Niederlage steht. Für die Erstligisten sind die Spiele meist ein willkommener Einstieg nach der Saisonvorbereitung. (Faszination Fankurve, 09.08.2019)






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