Bei Preußen Münster sind seit heute wieder Ultras aktiv

Nachdem die Mitglieder von Preußen Münster im Januar 2018 für die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft stimmten, stellten die Deviants Ultras und die Gruppo Resistente ihre Aktivitäten im Stadion ein und lösten sich im Folgenden auf. Somit waren seit über einem Jahr keine Ultras mehr bei Preußen Münster aktiv.

Dies hat sich mit dem heutigen Tag geändert. Beim heutigen Auswärtsspiel von Preußen Münster im Ernst-Abbe-Sportfeld des FC Carl Zeiss Jena war eine knapp dreistellige Anzahl an Münsteraner Ultras samt Umfeld zu sehen, die aktiv den Support organisierten. Die Ultras aus Münster positionierten sich hinter einer neuen „Gezweifelt aber nicht gebrochen“-Fahne und hatten neutrale Schwenkfahnen ohne Gruppenbezug mit im Gepäck. Auf dem Zaun positionierte sich ein Vorsänger mit Megafon, der den Support der mitgereisten Preußen-Fans koordinierte. Über das gesamte Spiel wurden die Spieler von Preußen Münster von den eigenen Fans lautstark unterstützt, was die Kicker gar nicht mehr gewohnt sein dürften.

Es wehen wieder Fahnen im Preußenblock 😍 Schön, dass ihr (wieder) da seid ⚫️⚪️💚 #scp06 pic.twitter.com/1iPPY5Bs68

— SC Preußen Münster (@Preussen06) 26. Januar 2019

Die Deviants Ultras erklärten im Nachgang der Ausgliederungsentscheidung: „Die Gruppe Deviants Ultras wird die SC Preußen Münster GmbH & Co KgaA niemals aktiv im Stadion unterstützen. Wir wollen und werden kein Teil dieses Fußballs sein! Ultra steht hierzulande angesichts des inzwischen völlig ökonomisierten Fußballs am Scheideweg. Vor dem Hintergrund der diskutierten Veränderungen sind Fanszenen deutschlandweit gezwungen, ihre roten Linien zu definieren“ (Faszination Fankurve berichtete). Später sollen sich die Deviants Ultras aufgelöst haben, was bei der Gruppe Resistente schon vorher erfolgte (Faszination Fankurve berichtete ebenfalls).

Beim heutigen Auswärtsspiel in Jena sollen laut Informationen unserer Redaktion sowohl Personen, die früher in eine der beiden Gruppen waren, als auch weitere Preußen-Fans am Support beteiligt gewesen sein. Dennoch dürfte die Ausgliederung der ersten Mannschaft in eine Kapitalgesellschaft in Münster zum Rückzug vieler Ultras geführt haben, auch wenn Teile davon nun wieder aktiv im Stadion auftreten.

3.878 Zuschauer im Ernst-Abbe-Sportfeld sahen heute eine torlose Partie zwischen Jena und Münster, die bis zum Ende spannend blieb und in der Nachspielzeit fast noch mit einem Auswärtssieg geendet hätte. Doch Heidemann schoss den Ball in der Nachspielzeit nur gegen Torpfosten. (Faszination Fankurve, 26.01.2019)

In der Südkurve beteiligten sich FCC-Fans am bundesweiten „Nie wieder!“-Aktionsspieltag:​