15.01.2009 - Berlin

Berliner Hallen-Cup: Viele Reaktionen


Beim Berliner Hallen-Cup am letzten Wochenende gab es einige Vorfälle, die Fans, Vereine und Medien heute noch beschäftigen. Fans von Union Berlin sollen mehrfach diskriminierende Äußerungen von sich gegeben haben. Der Club hat reagiert.

„Der 1. FC Union Berlin distanziert sich ausdrücklich von diskriminierenden Äußerungen von Teilen seiner Anhängerschaft. Sprechchöre und Gesänge, die andere Menschen herabwürdigen, sind mit den Werten des Vereins in keiner Weise vereinbar“, heißt es auf der Homepage des Drittligisten, der seine Anhänger aufruft zu zeigen, dass Union ein „offener und toleranter Verein“ ist.. Auch das Betreten einer Spielfläche wird in der Mitteilung als „absolut unzulässige Grenzüberschreitung“ eingestuft. Gegen die betreffenden Personen behält sich der Clubs aus Köpenick rechtliche Schritte vor.

Die Gesänge sollen sich zum Teil gegen anwesende Fans von Tennis Borussia Berlin gerichtet haben.

Faszination Fankurve dokumentiert eine Pressemitteilung Aktive Fans von TeBe Berlin zu den Vorfällen:

Beim gestrigen Hallenturnier der Berliner Regional- und Oberligisten in der Charlottenburger Sporthalle kam es im Turnierverlauf wiederholt zu antisemitischen, rassistischen und homophoben Äußerungen der Anhänger des 1. FC Union gegenüber den Fans von Tennis Borussia Berlin. Nach der Partie zwischen beiden Mannschaften stürmten die Union-Anhänger sogar das Spielfeld und versuchten, in den gegenüber liegenden Block der TeBe-Fans zu gelangen. Dies konnte von der Polizei in letzter Sekunde verhindert werden.

Der Veranstalter, die Regional- und Oberliga-AG des Berliner Fussball-Verbandes (BFV), und die Sicherheitskräfte reagierten auf die Entgleisungen selbst nach Aufforderung von Vereinsvertretern anderer teilnehmender Mannschaften nicht.

Die Abteilung der aktiven Fans von Tennis Borussia verurteilt die antisemitischen, rassistischen und homophoben Äusserungen auf das Schärfste und fordert die zuständigen Verbände BFV und DFB auf, endlich entschieden dagegen vorzugehen. Gesänge wie “Alle Juden sind Schweine” oder “Asylanten” sind Straftaten und müssen auch endlich als solche geahndet werden. Die Sonderbehandlung von Vereinen mit großer Anhängerschaft muss ein Ende haben, wenn es die Funktionäre mit ihren Toleranz-Appellen ernst meinen.

Tennis Borussia ist als Verein mit jüdischen Wurzeln und einer friedlichen Fanszene, die sich öffentlich deutlich gegen Rassismus, Homophobie und Antisemitismus positioniert hat, immer wieder Opfer von rechtsradikalen Übergriffen.

Tennis Borussia Abteilung “Aktive Fans”






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