10.08.2019 - Borussia Mönchengladbach

„Betretungsverbote abfackeln“-Pyroshow der Gladbach-Ultras


Obwohl das gestrige DFB-Pokalspiel zwischen dem SV Sandhausen und Borussia Mönchengladbach aus Fansicht keinerlei Brisanz mit sich brachte, wurden diverse Gladbach-Fans vom Ordnungsamt Sandhausen mit Betretungsverboten belegt. Gladbacher Ultras reagierten darauf mit einer Pyroshow zu Beginn der 2. Halbzeit.


„Betretungsverbote abfackeln“, stand dabei in Großbuchstaben als Botschaft vor dem Gästeblock geschrieben. Dahinter zündeten überwiegend in Weiß gekleidete Mönchengladbacher Ultras zahlreiche weiße Bengalische Fackeln. Dazu sang der Gästeblock die Hymne „Die Seele brennt“, die bei Heimspielen der Fohlenelf ab dieser Saison als Musik ertönen soll, wenn die Mannschaften in den Borussia Park einlaufen. Das Lied wird somit „Die Elf vom Niederrhein“ ablösen. Auf Wunsch der Fanszene wird die bisherige Einlaufmusik fortan in Mönchengladbach früher gespielt und dem „Die Seele brennt“-Song eine größere Bedeutung zugesprochen.


Laut Angaben der Fanhilfe Mönchengladbach konnten angedrohte Betretungsverbote für das gestrige Spiel teilweise noch verhindert werden. Doch die Unverständnis über die ausgesprochenen Bereichbetretungsverbote bleibt: „Wer denkt, dass das Spiel zwar sportlich anspruchsvoll, aber fantechnisch wenig brisant und langweilig sei, hat offenbar eine andere Einschätzung als das Ordnungsamt Sandhausen. Dieses hat es im Vorfeld des Spiels für nötig erachtet, 'die Bevölkerung schützen zu müssen', wenn die Gladbacher Fanszene anrollt und diverse Betretungsverbote erlassen. Wie so oft stützen sich die Verbote auch in diesem Fall maßgeblich auf die Datei 'Gewalttäter Sport', in die man auch ohne jegliche Verurteilungen oder gar Ermittlungsverfahren aufgenommen werden kann. Zwar konnten einige Betretungungsverbote mithilfe der Fanhilfe verhindert werden; eine in Anbetracht des Spiels nach wie vor große Zahl ist jedoch ausgesprochen worden“, erklärte die Fanhilfe Mönchengladbach dazu vorm Anpfiff. Mit Betretungsverboten werden in Deutschland regelmäßig Fans von den entsprechenden Stadien ferngehalten. Anders als bei von den Vereinen und Verbänden verhängten Stadionverboten können betroffene Fans gegen Betretungsverbote gerichtlich vorgehen, auch wenn eine juristische Klärung meistens erst weit nach dem Spieltag abgeschlossen ist.


Das Pokalspiel in Sandhausen konnte gestern wegen eines Gewitters mit starkem Regen erst mit 45 Minuten Verspätung angepfiffen werden. Vor Anpfiff fiel sogar kurzzeitig das Flutlicht im Hardtwaldstadion wegen eines Stromausfalls aus. Zum Einlaufen der Mannschaft vor Beginn der ersten Halbzeit zeigten die SV Sandhausen-Fans eine Choreografie mit Folienbahnen und einer Uhr, die unter dem Motto „Schwarz und Weiß für die Ewigkeit“ stand. Die Gästefans präsentierten schon da ein „Betretungsverbote abschaffen“-Plakat, das zu Beginn der zweiten Halbzeit dann zu einer „Betretungsverbote abfackeln“-Botschaft abgeändert wurde:

Marcus Thuram erzielte gestern auf dem durchnässten Rasen in Sandhausen in der 19. Minute den einzigen Treffer des Abends und sorgte somit für ein Weiterkommen des Erstligisten und für den ersten Pflichtspielsieg von Marco Rose als Trainer der Fohlenelf. Das Hardtwaldstadion war mit 15.000 Zuschauern restlos ausverkauft. (Faszination Fankurve, 10.08.2019)

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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