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Fans von Chemie Leipzig klagen über einen brutalen Einsatz einer sogenannten Beweißsicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) nach der Rückkehr vom Auswärtsspiel in Heidenau am vergangenen Sonntag.
„Die Bahn wurde durch mehrere Einsatzfahrzeuge Hollywood-reif gestoppt, komplett vermummte Beamte stürmten den vollbesetzten Wagon, prügelten und knüppelten sich durch die Insassen, um einen (!) Verdächtigen zur »Überprüfung« aus der Bahn zu führen. Im Rahmen des Einsatzes wurden mehrer Fans verletzt. Insassen der Bahn reagierten vollkommen verängstigt, auch Kinder und ältere Menschen wurden ZeugInnen der vollkommen überzogenen und kaum nachvollziehbaren Maßnahme Nachdem der mutmaßliche Verdächtige fast eine Stunde erkennungsdienstlich behandelt wurde, ihm dabei Arme und Hände verdreht wurden, durften er und alle anderen Fans den Ort des Geschehens wieder verlassen. Der Tatvorwurf des Raubes konnte dabei nicht erhärtet werden“, heißt es dazu vom Rechtshilfekollektiv Chemie Leipzig.
Die Fanhilfe bittet die anwesenden Chemie-Fans Gedächtnisprotokolle anzufertigen. Weitere Zeugen des Einsatzes sollen sich ebenfalls beim Rechtshilfekollektiv melden. Chemie Leipzig verlor zuvor beim Heidenauer SV mit 2:1. Die Diablos Leutzsch zeigten beim dortigen Spiel ein Spruchband mit der Aufschrift „Wären wir ein Nazimob, wären keine Bullen hier!“. Das Spruchband spielte auf Übergriffe auf das Notquartier für Flüchtlinge in Heidenau Ende August an. Rechtsextreme versuchten damals die Unterbringung von Flüchtlingen in Heidenau zu verhindern, in dem sie die Bundesstraße vor der Unterkunft blockierten und Polizisten mit Flaschen und Feuerwerkskörpern attackierten. Die Polizei war damals laut Aussagen zahlreicher Beobachter völlig unterbesetzt.
Auf einem Doppelhalter war zudem eine Kartoffel mit Dynamo Dresden Fischerhut und der Sprechblase „Lügenpresse“ abgebildet. Die Aktion nahm das Fernsehinterview eines Dynamo Ultràs wegen der Projekt X Aktion auf's Korn. Für die Chemie Ultras war diese Aktion von Ultras aus der Keimzelle der Pegida Bewegung eine typische Aktion „deutscher Kartoffeln“. Die Diablos gaben mit dem Spruchband „Chemie Fans gegen Rassismus“ selbst eine eindeutige Botschaft ab. (Faszination Fankurve, 11.11.2015)
Brutaler BFE-Einsatz gegen Chemie-Fans nach Auswärtsspiel in HeidenauAuf dem Rückweg von Chemie-Fans vom Auswärtsspiel...
Posted by Rechtshilfekollektiv Chemie Leipzig on Montag, 9. November 2015