29.06.2021 - BSG Chemie Leipzig

Verein & Ultras kritisieren Verbandsentscheidung


Der Nordostdeutsche Fußballverband hat der BSG Chemie Leipzig eine Sondergenehmigung für eine weitere Saison ohne Flutlicht nicht erteilt. Um in der Regionalliga anzutreten, leiht sich der Club nun ein mobiles Flutlicht eines englischen Erstligisten.

Die BSG Chemie Leipzig gab bekannt, keine Sondergenehmigung für das fehlende Flutlicht zu erhalten, obwohl man für die Installation zur Saison 2022/23 bereits vieles in die Wege geleitet habe. Der Club schrieb auf Facebook: „Wie ihr alle sind wir entsetzt und maßlos enttäuscht, dass wir trotz aller vorgezogenen Maßnahmen im Genehmigungsverfahren für das Flutlicht, trotz aller Belege und Zuarbeiten, trotz Vorlage von Bauzeitenplan und Kontoauszug über die Spendeneinnahmen aus der Fankampagne „Flutlicht für Leutzsch“, trotz persönlicher Unterstützung durch den zuständigen Leipziger Bürgermeister Heiko Rosenthal und Bundestagsabgeordneter, trotz öffentlicher Zusagen des NOFV-Präsidenten Hermann Winkler für eine Kompromissfindung und trotz eines enormen Engagements vieler Mitstreiter im und um den Verein, kein Kompromiss zugelassen, geschweige denn eine Sondergenehmigung erteilt wurde.“

Um trotzdem in der Regionalliga antreten zu können, greift Chemie nun auf Plan B zurück. Laut dem Vereinsvorsitzenden Frank Kühne sei eine mobile Flutlichtanlage bereits auf dem Weg nach Leipzig-Leutzsch, um den Alfred-Kunze-Sportpark zukünftig zu erleuchten. Die Anlage hat bisher an einem Trainingsplatz des FC Liverpool gestanden, rund 100.000 Euro wird der einjährige Einsatz kosten.

Dennoch prüft der Verein auch, ob das Urteil des Fußballverbands angefochten werden kann. Scharfe Kritik wurde ebenfalls geäußert: „Es ist aus unserer Sicht und aus Sicht aller Beteiligten auf städtischer Seite ein absolutes Unding, dass in diesen pandemiebedingten Krisenzeiten keinerlei Verständnis für die Belange der Vereine und deren grenzwertigen Kampf ums finanzielle Überleben gezeigt wird, sondern stattdessen auf einem ominösen Gleichbehandlungsgrundsatz beharrt wird, ja sogar der Entzug der Lizenz für Chemie verlangt wurde“, so die BSG Chemie.

Die Ultras von Chemie Leipzig kritisieren die Verbandsentscheidung und bezeichnen den NOFV als vergreist. Die Diablos Leutzsch bemängeln die Verbandsentscheidung, weil in Zeiten der Corona-Pandemie keine weitere Ausnahmegenehmigung erteilt worden sei. Kritik wird zudem auch an anderen Vereinen geäußert, von denen die Verbandsentscheidung bejubelt wurde. Die Chemie-Ultras rufen alle Chemie-Fans auf, zum morgigen Testspiel gegen den FSV Zwickau zu kommen und auch den Kick gegen Beitar Nordia Jerusalem am 03. Juli 2021 zu besuchen. „Seid präsent für unsere BSG, gegen diesen Verband uns lasst uns gemeinsam zeigen, dass wir unseren Verein gegen alle anderen beschützen werden. Deshalb wir bei beiden Spielen an den Stadiontoren für die mobile Flutlichtanlage gesammelt. Wer nicht anders kann, nutzt Paypal und spendet unter 'Freunde und Familie' an spende@flutlicht-fuer-leutzsch.de“, heißt es dazu im Statement der Diablos. (Faszination Fankurve, 28.06.2021)

Fanfotos BSG Chemie Leipzig




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