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Vor kurzem ist mit „Mia san die Bayern! Die Geschichte der rot-weißen Fankultur“ ein Buch über die Historie der Fanszene des FC Bayern München erschienen. Geschrieben hat es der Journalist Christoph Leischwitz, der für das Buch mit vielen aktiven FC Bayern-Fans gesprochen hat, u.a. mit Allesfahrer Andy Brück und Mitgliedern der Schickeria.
Über das Buch sind diese Woche zwei Podcasts bei „Football was my first love“ erschienen. Im ersten Teil spricht der Buchautor Leischwitz vor allem über die Frühphase der FC-Bayern-Fanszene. 1932, als die Bayern die erste Deutsche Meisterschaft gewannen, war von Fans noch nicht die Rede, aber zahlreiche Münchner fuhren, teilweise per Fahrrad, zum Meisterschaftsendspiel nach Nürnberg.
Die Anfänge der organisierten Fankultur rund um den FC Bayern verortet der Autor im Jahr 1965, damals noch im Grünwalder Stadion. Fünf bis 15 Anhänger bildeten zu der Zeit den harten Kern der Bayern-Fans und fielen durch selbstgebastelte Fahnen auf. 1972 zogen die Bayern ins Olympiastadion um und der harte Kern des Jahres 1965 wurde zum Kern der Südkurve. Allerdings nicht von Anfang an: Im ersten Spiel im Olympiastadion bezogen noch die Fans von Schalke 04 die Südkurve.
1973 gründeten die aktiven Bayern-Fans den Fanclub Südkurve ’73, der fortan für viele Jahre den Ton in der Bayern-Fanszene angab. Auch auswärts und international waren die rockernahen Kuttenträger vom SK ’73 zu der Zeit schon viel unterwegs und etablierten mit der Organisation der Reisen Strukturen in der Fanszene. Gleichzeitig mussten sich die Bayern-Fans mit steigendem Erfolg ihres Vereins gegen den Hass anderer Fangruppen wehren. Im weiteren Verlauf der der 70er-Jahre entstanden dann auch die Red Angels, eine Rockergruppe, die im Stadion Paroli bieten wollte.
Aus den Gedanken an eine überorientierte Gruppierung entstand die Schickeria. Die erste große Konfrontation mit dem Verein folgte im Sommertheater, als es bei der Meisterfeier 2003 zu Ausschreitungen kam und als Reaktion zunächst die Jahreskarten vieler aktiver Fans entzogen werden sollten. Etwas überraschend für Nicht-Münchner erzählt Leischwitz, dass das Verhältnis von Karl-Heinz Rummenige zur Schickeria gar nicht schlecht war - wie es sich nach den Vorfällen beim Hoffenheim-Spiel Anfang des Jahres sich entwickelt, müsse man noch sehen.
Ebenso überraschend für den einen oder anderen Hörer: Beim Teil über die Rivalität zum TSV 1860 München schildert der Autor, dass bei der Service Crew, der Münchner Hooligan-Gruppe der 80er und 90er Jahre, rote und blaue Münchner mitmischten. „Aus Personalmangel“.