30.07.2008 - BSG Chemie Leipzig

„CHEMIE, CHEMIE, NUR NOCH CHEMIE“


Die Diablos Leutzsch und Ultra` Youth haben eine Stellungnahme zur BSG Chemie Leipzig abgegeben. Darin geht es um die Abkehr vom FC Sachsen und hin zum Club, der in seine erste Saison geht. Als Grund wird die allgemeine Entwicklung des FC Sachsen gesehen.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme vonDiablos Leutzsch und Ultra` Youth

CHEMIE, CHEMIE, NUR NOCH CHEMIE

Während anderswo der Sommer und die damit verbundene Fußball-Pause genutzt wird um Kraft zu tanken, um in der neuen Spielzeit alte Wege erfolgreich weiter zu gehen oder Angefangenes zu verbessern, ist für uns seit Wochen eine arbeitsreiche Zeit angebrochen, die dem Ziel geschuldet ist, einen völlig neuen Weg zu beschreiten. Keinen einfachen zwar, aber einen der unserer Meinung nach nötig ist und damit wohl auch den einzigen (Aus-)Weg darstellt.

Nicht wenige rieben sich verwundert die Augen, als am Samstag, dem 10. Mai 2008 in der Leipziger Volkszeitung verkündet wurde, daß zur neuen Saison die BSG Chemie wieder in den Spielbetrieb gehen wird. „Was ist da dran?!“ „Was passiert mit der Fanszene?!“ „Was passiert mit dem FC Sachsen?!“ waren nur einige der Fragen, die im folgenden durch diverse Internetforen geisterten, an Stammtischen diskutiert wurden und die in vielen Köpfen für Aufregung gesorgt haben. Diese Aufregung, unterstützt durch verschiedenste Gerüchte, war vor allem verbunden mit Verunsicherung durch fehlende Details und Verunsicherung über den Werdegang Einzelner in Bezug auf den zukünftigen Weg. Verstärkt wurde dies auch durch den auf ein mal doch auftretenden Erfolg des FC Sachsen bzw. dem Misserfolg der Konkurrenten und dem damit verbundenen Klassenerhalt des FCS.

Doch auf was beruht dieser „Erfolg“?! Wie bereits in der Stellungnahme vom 11.April zu lesen, vor allem auf dem Rücken von uns Fans und auf dem Rücken der Werte und Traditionen, die wir mit der BSG Chemie Leipzig, deren legitimer Nachfolger der FC Sachsen sein wollte, verbinden. Natürlich begann diese Entwicklung nicht erst im letzten halben Jahr und auch nicht erst seit dem der FC Sachsen im Zentralstadion spielt, aber gerade unter der sogenannten „Kölmel-Connection“ konnte mensch beobachten, wie die letzten Pfeiler der symbiotischen Beziehung FC Sachsen – BSG Chemie systematisch eingerissen wurden. Dies ging sogar soweit das dem Stadionsprecher die seit Jahren allen geläufigen Ansagen und Rufe mit Chemie als Inhalt untersagt wurden, oder im Verein tätige Personen wie Ellinger nach eigener Aussage antraten „um mit dem Mief der BSG Chemie aufzuräumen“. Interne Vorgänge über Vertragsabschlüsse, Spielerverpflichtungen etc. zwischen Präsidium, Kölmel sowie dem Aufsichtsrat gingen und gehen mit Sicherheit auch heute noch hart an die Grenze der Legalität und mitunter auch darüber hinaus. Werden diese Vorgänge kritisiert, wurde versucht die KritikerInnen mundtot zu machen bzw. sie zu diskreditieren. Der Umgang mit unserem Protest zeigt dies sehr deutlich, als sich nicht mit den Kritikpunkten auseinandergesetzt wurde und statt dessen auf der Mitgliederversammlung im April die Vorwürfe gestreut wurden, es gehe uns nicht um den Verein, wir würden mit dem Boykott den Verein in eine finanzielles Loch stürzen und außerdem sei unsere Stellungnahme nur von Emotionen und nicht von Fakten gestützt, was nachweislich falsch ist. Gut, wenn so von eigenen Fehlern abgelenkt werden kann. Widersprüchliche Aussagen zum Thema Politik runden diese offensichtliche Unfähigkeit der führenden Personen des FC Sachsen ab. Leider lassen sich immer noch zu viele Menschen von diesen Machenschaften blenden, da sie ja angeblich zum „Wohle des Vereins“ geschehen und mit ihnen die Professionalität Einzug hält. Das dem nicht so ist, zeigen allein die aktuellsten Vorgänge mit den noch nicht gezahlten Aufstiegsprämien, erneut ausstehenden Gehältern und den absolut peinlichen Bestrebungen den FC Sachsen in eine Daily Soap des DSF zu integrieren. Nicht besser ist es, dass die Mannschaft nun mittlerweile ihre Spiele in Weinrot, der Farbe der Dynamo-Mannschaften, bestritt. Gerade auch dies lässt es wie Hohn klingen, wenn Sachsen-Präsident Winfried Lonzen mit infantilen Gedichten (sehr passend zu den Trikots die Zeile „Wir sind nicht rot...“) seine angebliche neue Liebe zu Chemie kund tut. Eine Liebe die erst entdeckt wurde, nachdem der Entschluß, eine Mannschaft für die BSG Chemie in den Spielbetrieb zu schicken, an die Öffentlichkeit kam und darin das Präsidium des FC Sachsen eine Gefahr für den eigenen Verein sah. Für den Verein, der, so schwer es auch zu sagen fällt und so lange auch darüber diskutiert wurde, nach all diesen Vorkommnissen, Lügen und Undurchsichtigkeiten, einfach nicht mehr der unsrige sein kann, für den wir nicht mehr erhobenen Hauptes stehen und singen können.

So wurde in den letzten Wochen und Monaten hinter den Kulissen hart gearbeitet, um mit engagierten Chemikern allen Alters den Traum der BSG wieder zum Leben zu erwecken. Ein Traum der an diesem Wochenende endlich Realität wurde, als am Samstag dem 26. Juli 2008 wieder eine Erste Mannschaft mit dem Logo der BSG Chemie auf der Brust und begleitet von lauten Gesängen und unzähligen Fahnen ein Spielfeld betrat und es unter dem Jubel der vielen Jugendlichen nach einem 10:2 Sieg freudestrahlend wieder verließ.

Dies soll natürlich nur der Anfang sein von einem Projekt von Fans für Fans, für Menschen für die Fußball mehr als Konsum ist und darum liegt es auch an euch ob und wie erfolgreich sich die Zukunft der BSG Chemie gestalten wird. Eine Zukunft fernab von dem was gemeinhin als moderner Fußball benannt wird. Natürlich wird es kein einfacher Weg, wenn uns in der kommenden Saison in der letzten Liga die Spiele höchstens an die Stadtgrenze bringen werden, doch die ersten beiden Testspiele machen Mut und Hoffnung auf mehr, denn sie haben gezeigt, dass es Leute gibt, die sich zerreißen um Grün-Weiß wieder zu dem Verein zu machen, der er ein mal war. Natürlich geht das nur mit euch allen. Mit eurer Anwesenheit, bei den Spielen, mit euren Stimmen auf den Rängen, mit eurer Mitgliedschaft im Verein selbst, und mit eurem Engagement außerhalb der Spiele. Denn die neue BSG Chemie ist ein Verein in den sich Jeder und Jede, also damit auch ihr, aktiv einbringen kann und soll. Ob als Spieler, Mannschaftsbetreuer, Ordner oder Verkäufer, alle können ihre Stärken in unseren Verein mit einbringen, ihn aufbauen und mehr als ein Teil von ihm sein und damit die Fahne, welche unseren Protest kennzeichnete und jetzt das Symbol für den Neuanfang ist, mit Leben erfüllen: „UNABHÄNGIGKEIT – WAS WIR DENKEN, WAS WIR LEBEN, WAS WIR FÜHLEN – DAS IST DIE BSG CHEMIE!“

Diablos und Ultra` Youth 27.Juli 2008

Fanfotos BSG Chemie Leipzig




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