13.10.2016 - Paris SG

​Collective Ultras Paris wieder im Boykott


Zum vergangenen Heimspiel gegen Bordeaux beendeten Ultras von Paris SG den seit Jahren andauernden Boykott der Heimspiele im Prinzenpark. Doch nach nur einem Spiel im Stadion wird der Boykott wieder aufgenommen, weil Führungspersonen nicht ins Stadion durften.

Romain Mabille, Präsident der Collective Ultras Paris, der selbst an den Stadiontoren abgewiesen wurde, erklärte im Interview mit Le Parisien, dass die Polizeipräfektur entschieden haben soll, wer ins Stadion darf und wer nicht und Paris SG diese Liste ungeprüft übernommen habe.


Laut Mabille sollen auf der Liste Personen gestanden haben, die in den vergangenen 20 Jahren beim Fußball nie auffällig geworden oder mit dem Gesetz in Konflikt gekommen sind. Beim Heimspiel gegen Bordeaux sei die Gruppe, in der bis zu 1.500 Ultras organisiert sein sollen, ohne einen Teil ihrer Führung im Stadion gewesen. Dies könne und wolle man in Zukunft jedoch nicht nochmal machen, da ansonsten auch nicht die Einhaltung der Vereinbarung zwischen Verein und Ultras garantiert werden könne. Die Stimmung im Prinzenpark soll beim Heimspiel gegen Bordeaux im Verlgeich zu den Boykottzeiten um Längen besser gewesen sein.

Das Collective gibt sich trotz dieses Rückschlags weiterhin gesprächsbereit mit Polizei und dem Verein und kritisiert die mangelnde Dialogbereitschaft bei der Polizei. Laut dem Präsidenten der Ultràgruppe übt der Verein jedoch Druck auf die Ultras aus, die entweder die Bedingungen vom Bordeaux Spiel akzeptieren sollen, oder die Gespräche würden beendet. Hoffnung setzen die Ultras in PSG-Präsident Nasser Al-Khelaifi, der sich zuletzt für eine Rückkehr der Ultras eingesetzt habe.

Bei Auswärtsspielen sieht es für das Collective kaum besser aus, als bei Heimspielen. Meistens werden aus Sicherheitsgründen nur 150 PSG-Ultras zu den Auswärtsspielen gelassen. Da die Gruppe aber circa das Zehnfache an Mitgliedern hat, könne nur ein Bruchteil mitgenommen werden. „Das steht im Gegensatz zu unserer Charta der Nichtdiskriminierung. Ich habe den Eindruck, dass von uns Unmögliches verlangt wird, dabei wollen wir nur legal ins Stadion gehen“, erklärt Mabille in dem Interview.

Der Umgang von Paris SG mit seinen Ultras bleibt weiterhin von tiefem Misstrauen geprägt, weshalb es schwierig sein wird, dort wieder so was wie Fankultur zu etablieren. Dies merken aktuell auch die Fans des FC Basel, deren Gästekontingent für das Champions League Spiel in Paris stark begrenzt wurde. Zudem werden Tickets für FC Basel Fans nur personalisiert als Voucher ausgegeben, weshalb die Fanszene das Spiel bei Paris SG boykottiert (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 13.10.2016)

Fanfotos Paris SG




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