28.03.2017 - Lokomotive Leipzig

„Das Ende der Fahnenstange ist erreicht!“


Nach den Vorfällen beim Sachsenpokal-Halbfinale zwischen dem Bischofswerdaer FV und Lokomotive Leipzig (Faszination Fankurve berichtete), melden sich nun die Verantwortlichen von Lok Leipzig zu Wort und verurteilen das Verhalten einiger Fans im Gästeblock.

„Der FCL hat den gestrigen Montag genutzt, um die Ausschreitungen im Pokalspiel beim Bischofswerdaer FV sachlich aufzuarbeiten. Der Verein schätzt, dass sich gut 1.700 Fans im Gästeblock befanden. Einem kleinen Teil schien der 1. FC Lok vollkommen egal zu sein. Denn deren Aktionen vor und insbesondere nach dem Spiel, sorgen dafür, dass die Loksche in den aktuellen Stunden nicht als verdienter Pokal-Finalist, sondern als Randale-Klub wahrgenommen wird. Das finden wir zum Kotzen! Nur das vehemente Eingreifen der Polizei hat am Sonntag Schlimmeres verhindern können. Der Großteil des Blocks hat sich lautstark von diesen Typen distanziert und den Einsatz der Polizei mit Pfefferspray sehr begrüßt. Allen sollte klar sein, dass die große Mehrheit den FCL leidenschaftlich unterstützt und sich zu benehmen weiß. Leider lernen es andere nie. Der ehrenamtlich arbeitende Vorstand des 1. FC Lokomotive ist entsetzt über die wiederholt stattfindende Gewalt bei Spielen seines Vereins. Die strategischen Ziele, die wir uns mit dem 'Fahrplan 2020' und darüber hinaus gesetzt haben, sind ehrgeizig und bedürfen aller Anstrengungen. Derartige Exzesse werfen den FCL auf diesem schweren Weg erneut zurück. Ihr alle (!) seid in der Pflicht, unseren Verein zu schützen. 99 Prozent der Lokfans sind friedlich - nur das eine Prozent hat sich nicht im Griff. Und dagegen müssen wir alle im Rahmen unserer Möglichkeiten vorgehen, sonst wird es den 1. FC Lokomotive Leipzig irgendwann nicht mehr geben. Das Ende der Fahnenstange ist erreicht!“, heißt es in der Stellungnahme von Lokomotive Leipzig.

Die Vereinsverantwortlichen von Lok Leipzig fragen sich zudem, warum das Spiel im Wesenitzsportpark überhaupt angepfiffen wurde, schließlich habe der Verein schon vorab Sicherheitsbedenken geäußert. Am Spieltag selbst sollen laut Angaben von Lok Leipzig besprochene Sicherheitsvorkehrungen nicht umgesetzt worden sein. „Bereits im Vorfeld hatte der 1. FC Lok mehrfach darauf hingewiesen, dass das Pokal-Halbfinale aus diversen infrastrukturellen Gründen nicht in Bischofswerda stattfinden kann. Die Verantwortlichen des BFV waren allerdings der Meinung, ein solches Spiel ausrichten zu können. Auch ein Tausch des Spielrechts ins Bruno-Plache-Stadion wurde im Vorfeld mehrfach abgelehnt. Des weiteren wurden einige Sicherheitsmaßnahmen, die im Vorfeld bei den Sicherheitsberatungen besprochen wurden, am Sonntag nicht umgesetzt. Der Bischofswerdaer FV, der sonst im Durchschnitt Spiele vor 180 Zuschauern austrägt, war absolut überfordert mit der Situation. Unter diesen Voraussetzungen hätte man in Leipzig niemals angepfiffen. So kam es dann dazu, dass sich vor dem Spiel etwa 120 Personen gewaltsam Zugang zum Gästebereich des Wesenitzsportparks verschafften, indem sie Ordner bedrängten, einfache Bauzäune aushebelten und unkontrolliert im Stadion standen. Unter diesen Personen befanden sich u.a. Leute aus Lok-fremdem Umfeld, Personen mit bundesweitem Stadionverbot und Personen, die in Probstheida seit geraumer Zeit Hausverbot haben“, erklärte Lok Leipzig weiter. (Faszination Fankurve, 28.03.2017)






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