27.01.2016 - FC Bayern München

„Debatte auf eine sachlichere Ebene verschieben“


Der Flughafen Doha in Katar wird neuer Sponsor des FC Bayern München. Die größte Fanvereinigung des deutschen Rekordmeisters, der Club Nr. 12, rechnet deshalb mit „emotionalen Diskussionen“, an denen sich die Vereinigung zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beteiligen möchte.

Stattdessen will der Club Nr. 12 die Debatte auf eine sachlichere und fundiertere Ebene verschieben und im März eine Veranstaltung organisieren, die das Thema „Partnerschaft zwischen dem Profi-Fussball und den Staaten am Persischen Golf“ behandeln soll. Ein Vertreter von Amnesty International soll dabei über die aktuelle Situation in Katar informieren. (Faszination Fankurve, 27.01.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung des Club Nr. 12:

Der Club Nr.12 wird sich im März im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung ausführlich mit dem Themenkomplex der Partnerschaft zwischen dem Profi-Fussball und den Staaten am Persischen Golf beschäftigen

Stellungnahme des Club Nr. 12 vom 27.01.2016 zum Abschluss des Kooperationsvertrags der FC Bayern München AG mit dem Flughafen Doha

Nicht ohne ein wenig Verwunderung hat der Club Nr.12 die Ankündigung der neuen Partnerschaft zwischen der FC Bayern München AG und dem Hamad International Airport zur Kenntnis genommen. Der nun verkündete Deal belegt, wie sehr die Internationalisierung unseres Vereins inzwischen voran geschritten ist.

Bereits seit einigen Jahren engagieren sich verschiedene staatliche Organisationen aus Katar finanziell bei großen europäischen Fußballclubs.Ein Teil dieser Deals wurde - auch von Offiziellen des FC Bayern - als Verstoß gegen die Financial Fairplay-Regeln der UEFA gewertet. Wir gehen davon aus, dass sich der nun abgeschlossene Vertrag im Rahmen des UEFA-Reglements bewegt und die vereinbarten Leistungen zwischen den beiden Vertragspartnern in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.

Für die nächsten Tage rechnen wir in Fankreisen und Teilen der Presse mit emotionalen Diskussionen. Der Club Nr.12 wird sich an dieser Diskussion zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht beteiligen. Stattdessen wollen wir unseren Teil dazu beitragen, die Debatte auf eine sachlichere und fundiertere Ebene zu verschieben:

Der Club Nr.12 wird sich im März im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung ausführlich mit dem Themenkomplex der Partnerschaft zwischen dem Profi-Fussball und den Staaten am Persischen Golf beschäftigen. Wir freuen uns besonders über die Zusage von Amnesty International, dabei mit einem Expertenvortrag über die aktuelle Situation in Katar zu informieren. Im Anschluss daran soll in einer Podiumsdiskussion die Frage thematisiert werden, ob oder wie eine Abwägung zwischen wirtschaftlichen Interessen und moralischen Bedenken bei Sponsoring-Deals funktionieren kann.

Über den genauen Termin sowie den Ort der Veranstaltung werden wir in zwei Wochen informieren.

Unstrittig ist für uns, dass für den FC Bayern bei der Wahl seiner Partner nicht ausschließlich wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen dürfen. Wir sind jedoch überzeugt davon, dass diese Haltung auch in unserer Vereinsführung geteilt wird. Dies wird durch die Ankündigung des FC Bayern untermauert, im Rahmen der Partnerschaft auch eine Förderung sozialer Projekte und des Dialogs zu gesellschaftspolitischen Themen anzustreben. Der Club Nr. 12 - und mit ihm sicherlich zahlreiche Fans - würden sich gerne an der Umsetzung dieses Teils der Partnerschaft beteiligen.

Fanfotos FC Bayern München




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