01.06.2004 - FC Bayern München

Derby-Choreografien Im Olympiastadion beobachten sich Rote und Blaue bei der Vorbereitung


Inzwischen ist es in den Stadien der Bundesliga zum Regelfall geworden, den Fans des Gastvereines die Vorbereitung und Durchführung von Choreografien zu untersagen. Verglichem mit den Derbys zwischen Köln und Leverkusen, Mönchengladbach und Köln oder Dortmund und Schalke ist die Situation in München einmalig. Beim Derby können sowohl die Fans von 1860, als auch die des FC Bayern, unabhängig vom jeweiligen Heimrecht, ihre Aktionen vorbereiten.

Nicht ohne Spannungen verläuft dabei die Zeit in den Stunden vor Öffnung der Stadiontore. Gemeinsam im noch leeren Stadion sind die Fans dann mit sich, ihrer Aktion, aber auch mit den Fans des Gegners, fast 200 Meter gegenüber, befasst.

Um 12:30 Uhr - fünf Stunden vor dem Anpfiff - betreten die „Roten“ das Rund. Um die Einzelteile der Stadtmauer, die nachher in der Choreografie zu sehen sein wird, zusammenzuschrauben, können rund 40 Fans hinein - Heimvorteil, denn die Sechzger dürfen nur mit 20 Fans ins Stadion und erscheinen auch erst um 14:30 Uhr.

Maik Lange (21) von der „Cosa Nostra 1860“: „Wir haben uns heute auf eine Zettelchoreografie beschränkt. Eigentlich wollten wir ja erst gar nichts machen. Aber bei unseren Heimspielen geben wir immer richtig Vollgas. Gegen Berlin sollten beispielsweise 40 Sechzger an den Vorbereitungen beteiligt sein.“ Hier allerdings weigerten sich die Löwen-Fans kurzfristig. „Unsere Fanbeauftragte hatte Fahnen mitgebracht, auf denen ein Sponsorenaufdruck zu lesen war und für den kommerziellen Zweck führen wir halt prinzipiell keine Choreos durch.“

Zurück zum Derby. Es liegt Spannung in der Luft: „Man schaut hin und wieder mal rüber, was die Gegenseite vorhat“, sagt Bayern-Fan Christian Weller (26). „Da die was mit Papptafeln gemacht haben, konnte man schon beim Auslegen halbwegs erkennen, was dabei rauskommen würde.“

Der „Blaue“ Maik Lange: „Die Roten haben es geschafft, ihre Aktion geheim zu halten, und deshalb schaut man auch rüber. Das wichtige ist aber, was wir machen.“

So ganz ohne verbale Konfrontation ging es dann aber doch nicht ab. Polizei und Ordnungsdienst waren zu diesem Zeitpunkt schon im Stadion konnten allerdings nicht verhindern, dass den Bayern die „Sinn“-Fahne abhanden kam. Der ehemalige Besitzer Christian Weller erklärt: „Wir haben die Fahne auf der Haupttribüne aufgehängt, sogar mehr zur Südkurve hin. Dass die dann jemand entfernt hat, konnte wirklich keiner mitbekommen.“ (Faszination Fankurve, 01.06.2004)

Fanfotos FC Bayern München




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