10.08.2017 - SC Preußen Münster

Deviants Ultras erklären Stimmungsboykott


Die Deviants Ultras führten am Samstag beim Heimspiel von Preußen Münster gegen Werder Bremen II einen Stimmungsboykott durch. Die Gruppe begründet dies in einer Stellungnahme mit abgeschafften Zaunfahnenplätzen, neuen Werbebanden und vor allem der schlechten Kommunikation mit dem Verein.

Auch Probleme mit dem neuen Sicherheitsdienst und dem neuen Sicherheitsbeauftragten sowie Probleme ein Megaphon mit in den Sektor M zu bekommen, spielten bei der Entscheidung der Deviants Ultras für den Stimmungsboykott eine Rolle.


„Neue Werbebanden, abgeschaffte Zaunfahnenplätze, neuer Sicherheitsbeauftragter und -dienst sowie das bei Preußen Münster riesengroße Damoklesschwert Kommunikation – all diese Themen kamen für uns als Gruppe beim ersten Heimspiel gegen den SV Meppen am letzten Samstag zusammen. Bereits im Vorfeld des Spiels haben wir uns dazu entschieden, unsere Zaunfahnen trotz neuer Werbebanden bzw. mit dem Wissen, die Werbung zu verdecken, an ihren angestammten Plätzen aufzuhängen. Der Grund dafür ist relativ einfach: Bei derart wichtigen Themen wie Zaunfahnenplätzen und Werbeflächen vor dem Fanblock lassen wir uns Veränderungen durch die Vereinsführung nicht einfach aufdiktieren! Allein aus diesem Grund wurde auch die Werbebande nach Anpfiff durch ein kleines Wortspiel verändert. Dass man uns für dieses Verhalten kritisieren kann und wir damit einen potenziellen Konflikt – auch während des Spiels gegen Meppen – riskieren, ist uns bewusst. Für unsere Überzeugungen von einem Fußball, der durch die Emotionalität und die Kreativität seiner Fans lebt, werden wir jedoch immer mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen. Und wenn unsere Meinung nur durch das Überhängen von Werbebanden deutlich wird, ist dies zur Not auch wiederholt Mittel unserer Wahl. Dennoch werden wir nicht müde zu betonen, dass wir an einer derartigen Spirale, an dessen Ende eine totale Eskalation des Konflikts stehen wird, nicht interessiert sind! Unsere Gesprächsbereitschaft haben wir über den Fanbeirat wiederholt an den Verein herantragen lassen, ein Treffen mit dem neuen Sicherheitsbeauftragten wurde hingegen in Eigenregie organisiert“, heißt es in der Stellungnahme der Deviants Ultras.

Seit Saisonbeginn ist im Bereich der Deviants eine „Ihr macht die Tore, wir die Events!“ Werbebande einer Münsteraner Eventlocation zu sehen, die beim ersten Heimspiel von einem Ultrà in „Ihr macht die Tore, wir die Randale!“ abgeändert wurde (Faszination Fankurve berichtete). Die Deviants regen sich auf, dass ausgerechnet in ihrem Bereich eine Werbebande mit der Aufschrift „Events“, wo die Ultras doch die Eventisierung des Fußballs kritisieren, angebracht wurde. Das Mitglied der Deviants, dass die Botschaft der Werbebande beim Heimspiel gegen Meppen mit einem auf Stoff gemalten „Randale“-Schriftzug veränderte, wurde laut Angaben der Deviants vom eigenen Verein mit einem Hausverbot belegt. Die Deviants Ultras fodern, dass dieses Hausverbot wieder aufgehoben wird.


„Die jetzige Situation ist für uns nicht mehr tragbar. In der Vorbereitung des heutigen Spieltages haben wir uns daher dazu entschlossen, zumindest heute keinen normalen Heimspieltag zu absolvieren. Wir erwarten von den Vereinsverantwortlichen ein sofortiges Umdenken und eine Hinwendung zur Kommunikation – nicht über uns, sondern mit uns! Im Verlauf der letzten Jahre ist es aus verschiedensten Gründen (Maßnahmenkatalog, freiwillige Blocksperren, Hausverbote etc.) wiederholt zu einer Eskalation des Konflikts gekommen. Dieser Weg hat niemals zum Erfolg geführt – dennoch wird er auch jetzt wieder gewählt. Seht endlich ein, dass immer neue, sinnlose Verbote für Preußenfans und Materialien niemals eine Lösung sein können. Setzt euch mit uns an einen Tisch! Aber vorher: Hebt die Hausverbote wieder auf!“, heißt es von den Deviants weiter. Wie der Konflikt und die Kommunikation zwischen Ultras und Vereinsführung in Münster weiter geht, bleibt abzuwarten. (Faszination Fankurve, 10.08.2017)

Fanfotos SC Preußen Münster




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