14.08.2016 - FC Erzgebirge Aue

„Die aktive Fanszene verweigert die Gefolgschaft“


Für die aktive Fanszene des FC Erzgebirge Aue ist ein Punkt erreicht, an dem die Fanszene dem Vorstand und Geschäftsführer des Zweitligisten die Gefolgschaft verweigert. Einen Stimmungsboykott wird es dennoch nicht geben, da die Mannschaft aus der Kritik herausgehalten wird. (Faszination Fankurve, 14.08.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der aktiven Fanszene von Erzgebirge Aue:

Die aktive Fanszene verweigert die Gefolgschaft.

Wir sind an dem Punkt angekommen, wo wir nicht einfach weiter machen können wie bisher, als sei nichts gewesen. Deshalb verweigert die aktive Fanszene dem Vorstand und Geschäftsführer die Gefolgschaft, bis die genannten Gründe geklärt sind.

- Außendarstellung

Seit Jahren wird von Seiten der Mitglieder und Fans die Außendarstellung kritisiert. Mitglieder und Fans haben de facto keine Möglichkeit, Informationen zu diversen Vorgängen zu erhalten. Maximal durch die Presse, meistens Bild und MOPO, wo allerdings nicht klar erkennbar ist, was Fakt oder Spekulation ist.

Äußerst unglücklich auch, dass Helge Leonhardt die Entscheidung rund um Steffen Ziffert im Dynamo Fantalk erläuterte, leider im Vorfeld kaum die Kommunikation zu Aue Fans fand.

- Steffen Ziffert

Steffen Ziffert war maßgeblich an der Verpflichtung des Trainers, sowie Werner Shoupa und der Zusammenstellung des Teams beteiligt, leitete vorher das Nachwuchsleistungszentrum ordentlich im Rahmen der Möglichkeiten. Ziffert wurde beurlaubt ohne jegliche Begründung. Mit der Begründung "Die Person Steffen Ziffert schützen zu wollen", heizte Präsident Helge Leonhardt die Spekulationen richtig an. Aber was sollte er auch anderes machen? Geschäftsführer Voigt entlässt während der Urlaubszeit des Präsidenten den Sportdirektor und im Nachhinein musste eine Rechtfertigung her. Diese taugt allerdings nur als Makulatur für ein anstehendes Gerichtsverfahren. Es ist unvorstellbar: In Abwesenheit des Präsidenten entlässt / beurlaubt Geschäftsführer Voigt Steffen Ziffert. Dies geschah trotz der Tatsache, dass Ziffert und Leonhardt an der Erarbeitung eines neuen Stellenprofils saßen und die endgültigen Details nach Leonhardts Urlaub klären wollten. Aus der Vergangenheit sind derartige Alleingänge des Michael Voigt durchaus bekannt. Wieder einmal fügte der Geschäftsführer dem Verein Schaden zu. Für uns nicht ganz nachvollziehbar ist die Rolle des Präsidenten. Anstatt den Fehler zu kitten, wurde sich in absurden Begründungen und Schweigen geflüchtet.

Steffen Ziffert wurde nach 6 Wochen Beurlaubung ordentlich gekündigt (= er hatte einen unbefristeten Arbeitsvertrag) und bekam ein neues (nicht annehmbares) Angebot. Lieber Steffen, bitte nehm zum Schutz deiner Person dieses Angebot nicht an.

Mindestens genauso erschreckend haben sich andere Gremien verhalten. Ziffert bot sowohl Aufsichts-, als auch Ehrenrat an, die Dinge aus seiner Sicht zu erklären. Abgelehnt. Geht schon alles so seinen Gang. Für was brauchen wir da einen Ehrenrat? Es wäre genau die Aufgabe dieses Gremiums sich damit auseinanderzusetzen und öffentlichen Schaden vom Verein abzuwenden und auch zu moderieren. Hier geht es nach dem Motto: Wasser predigen, Wein saufen.

Leider sprachen nur die aktive Fanszene und der Förderkreis mit der „anderen Seite“, dies ist mehr als traurig und spricht Bände. Ebenso der Versuch des Vorstandes, insbesondere Herr Engelmann, Steffen Ziffert zu verbieten mit den Fans zu reden. Kumpelverein? Ganz sicher nicht.

- Verhalten gegenüber Förderkreis

Natürlich ist es diskutabel, seine Meinung in den Medien zu äußern. Doch wir verstehen Herrn Jahn sehr gut. Welche andere Möglichkeit gibt es denn, wenn jede Kritik ausnahmslos weggewischt wird oder es gar keinen „Audience" Termin gibt.

Die Entgleisungen des Herrn Leonhardt sind unentschuldbar. Der Förderkreis hat in den letzten Jahrzehnten enorm viel für diesen Verein geleistet. Gerade auch in schweren Zeiten. Helge Leonhardts Worte lassen tief blicken, wie er (und andere Vorstandsmitglieder?) über den Förderkreis denken. Diese Worte entsprangen nicht einem hochemotionalen Streitgespräch, sondern waren gut überlegt. Das einige Sponsoren darauf hin ihr Engagement (auf null) runter fuhren, wird von der Geschäftsführung verschwiegen.

- Neue Struktur

Unser großer Vorteil ist der funktionierende Kader. Das macht Hoffnung. Auch können wir sehr froh sein, dass Lothar Schmiedel so dermaßen fit ist und trotz seines hohen Alters seinen Verein weiter zur Stange hält. Doch was wird langfristig? Bei allem Respekt, doch ein über 70jähriger kann keine Zukunftspersonalie sein. Alle sportlichen Entscheidungen in die Hand des Trainers legen? Gefährlich. Haben wir bei Falko Götz und Stipic gesehen. Ohne Dotchev die Kompetenz absprechen zu wollen - ganz im Gegenteil. Doch was passiert wenn es sportlich nicht mehr rund läuft? Rhetorische Frage: Wer darf als erstes gehen? Dann kommt der Nächste - Was ist dann mit einer sportlichen Philosophie, einer Marschroute? Auch wieder alles neu?

Um diese sportliche Philosophie vorzugeben, fehlt es in den Gremien an sportlicher Kompetenz - das wird die Zukunft zeigen, wie es die Vergangenheit schon gezeigt hat. Deshalb ist es unverständlich einen der Kompetentesten vom Hof zu jagen und die Last auf die Schulter eines Lothar Schmiedel zu legen. Egal wie umtriebig Helge Leonhardt ist, ihm fehlt die Erfahrung und auch das Wissen, welcher ein Profifußballer in seiner Karriere gesammelt hat. Die Gremien und Geschäftsführer Michael Voigt müssen einsehen, dass dieser Verein nur überlebensfähig ist, wenn sich breiter aufgestellt wird. Bestes Beispiel ist Werner Shoupa. Haben wir den Klassenerhalt 2015 verspielt, weil die Mannschaft gegen Ende des Spiels einbrach, hielt unsere Mannschaft im Aufstiegsjahr „locker“ durch und präsentierte sich deutlich fitter. Dieses Beispiel können wir beliebig auf andere Bereiche des Vereins übertragen. Ungünstig für die Entwicklung kann auch sein, seinen Liebsten, Freunden, Bekannten und Verwandten einen Job zu vermitteln. Kompetenz oder Kupplung.

Wir sind gerade dabei, den Pfad der zukunftsweisenden Strukturen zu verlassen und den Weg in die Bedeutungslosigkeit anzutreten.

- Stadionsprecher

Als wären die angesprochenen Punkte nicht schon Baustellen genug, wird Mario als Stadionsprecher ebenso vom Hof gejagt. Angeblich weil er zu viel Wismut verwendet hat. Warum stellt sich hier Herr Präsident nicht schützend vor ihm, spricht er doch selber permanent von Wismut, Wismut-Traditionen, WismutDNA und und und. Auch hier liegt es nahe, dass der Grund nicht der wahre Grund ist. Auch eine Danksagung gab es nicht in Richtung Mario.

- Was liegt sonst noch an ...

Über 6000 Mitglieder warten seit November auf die zeitnah stattfindende außerordentliche Mitgliederversammlung. Glauben die Gremien uns Mitglieder an der Nase herum führen zu können? Im schlimmsten Fall dreht sich der Mitgliederzuspruch ins Negative um.

Auch um die Namensrechte Wismut Aue werfen weiterhin Anwälte mit Papier um sich, anstatt sich einfach an einen Tisch zu setzen und Dinge zu klären. Wenn das nicht funktioniert, gibt es immer noch die erstgenannte Möglichkeit.

Wir wollen Veränderungen nicht schlecht reden. Sicherlich: Vieles kann in der Öffentlichkeit nicht dargestellt werden. Doch brauchen wir deutlich mehr Transparenz und insbesondere einen besseren Umgang innerhalb des Vereins. Diesen gab es – bis vor wenigen Jahren – auch noch halbwegs.

„Schaden vom Verein abwenden" war immer ein Spruch von Ihnen Herr Leonhardt. Gehen Sie mit gutem Vorbild voran und machen den Weg für wirklich neue und zukunftsträchtige Strukturen mit neuem Personal frei, um nicht nur Schäden vom Verein abzuwenden, sondern damit unser Verein auch die Möglichkeit bekommt sich professionell weiter zu entwickeln.

P.S.: Selbstverständlich gibt es keinen Stimmungsboykott! Auch ist die Mannschaft von diesem "Kasperle"-Theater unbeeindruckt und verhält sich in der Vorbereitung auf die Spiele enorm professionell.

Fanfotos FC Erzgebirge Aue




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