21.01.2017 - Anstoßzeiten

Diese Fans leiden unter fanunfreundlichen Anstoßzeiten


In der Hinrunde der Saison 2016/2017 litten die Fans des SC Freiburg in der 1. Bundesliga, des 1. FC Kaiserslautern in der 2. Bundesliga und vom Rot-Weiß Erfurt in der 3. Liga am meisten unter fanunfreundlichen Anstoßzeiten und bekommen deshalb den Negativpreis Spielansetzungsmontster verliehen.

Die bundesweite Fanorganisation ProFans vergibt diesen Negativpreis neuerdings pro Halbjahr an die am negativsten betroffenen Vereine der 1. und 2. Bundesliga sowie der 3. Liga. Im Vergleich aller drei Ligen waren die Fans des FC Rot-Weiß Erfurt am stärksten von fanunfreundlichen Anstoßzeiten betroffen und das obwohl Erfurt in Deutschland relativ zentral gelegen ist.

ProFans empfiehlt der DFL und dem DFB Spiele unter der Woche nicht zwischen Vereinen, die weiter als 300 Kilometer auseinander liegen, auszutragen. ProFans kritisiert, dass die Verbände sich nicht mal annähernd an diese Regel halten. (Faszination Fankurve, 21.01.2017)

Faszination Fankurve dokumentiert die Pressemitteilung von ProFans:

ProFans verleiht Fans des FC Rot-Weiß Erfurt den Negativpreis „SAM“

Berlin, den 21. Januar 2017

Zu Beginn des Jahres 2017 blickt ProFans kritisch auf die Spielansetzungen der Hinrunde 2016/2017 zurück und setzt die Dokumentation fanunfreundlicher Anstoßzeiten fort. Um den unterschiedlichen Gegebenheiten in den ersten drei Ligen Rechnung zu tragen, wird das SAM nun jeweils pro Liga vergeben.

Die Abkürzung SAM steht für „SpielAnsetzungsMonster.“ Das SAM wird seit der Saison 2015/16 zweimal im Jahr als Negativpreis an die Fanszene vergeben, die am meisten unter den fanunfreundlichen Anstoßzeiten leiden muss. Der Preis soll die Fanszenen zu noch mehr Engagement gegen diese unerträglichen Missstände motivieren und die Öffentlichkeit über die Problematik aufklären.

In der 3. Liga geht das SAM in der Hinrunde 16/17 an die Fans des FC Rot-Weiß Erfurt. Die Fans der 3. Liga sind besonders von fanunfreundlichen Anstoßzeiten betroffen, da es sehr viele Ansetzungen an Freitagen gibt. ProFans listet Spiele auf, bei denen die Fans der Auswärtsmannschaft an einem Freitags-, Montags- oder sonstigem Werktagsspiel mehr als 300km fahren mussten. ProFans spricht sich seit vielen Jahren dafür aus, dass bei der Spieltagsplanung die Ansetzungen an der sogenannten „300-Kilometer-Regel“ orientiert sein sollten. Aufgrund geografischer Gegebenheiten und sonstiger Gründe (Auflagen der Behörden, Rücksichtnahme auf Mannschaften, die in internationalen Wettbewerben spielen etc.) ist die Einhaltung der 300-Kilometer-Regel nicht immer möglich. ProFans konstatiert allerdings, dass bei der Spieltagsplanung selbst eine annähernde Orientierung an dieser Regel ausbleibt. ProFans Pressesprecher Sig Zelt: „Dass ausgerechnet die Fans vom FC Rot-Weiß Erfurt das „SAM“ gewonnen haben, obwohl Erfurt innerhalb der Bundesrepublik zentral gelegen ist, zeigt das grundsätzliche Problem, dass Faninteressen bei der Planung der Spielansetzungen keine ernsthafte Rolle spielen.“

Von problematischen Anstoßzeiten sind die Fans aller Ligen betroffen. In der 2. Liga beglückwünscht ProFans in der Hinrunde 16/17 die Anhänger*innen des 1. FC Kaiserslautern nicht zum Gewinn des SAM. Die Fans des SC Freiburg sind erneut massiv von fanunfreundlichen Anstoßzeiten betroffen und stellen den 1. Platz in der 1. Liga.

Ligenübergreifend waren in der Hinrunde die Fans des FC Rot-Weiß Erfurt am meisten von fanunfreundlichen Ansetzungen betroffen. Die ersten 10 Plätze im Gesamtranking verteilen sich auf 4 Zweit-, 3 Erst- und 3 Drittligisten, wobei der Gewinner der 1. Liga den 5. Platz im Gesamtranking einnimmt.

ProFans bleibt unnachgiebig bei der Kritik an fanunfreundlichen Anstoßzeiten. „Das Minimum einer aktiven Fankultur ist es, die eigene Mannschaft im Stadion anfeuern zu können. Entschieden gegen Vermarktungsinteressen zu protestieren, die uns dieses Minimum nehmen wollen, wird immer der Kern unserer fanpolitischen Aktionen sein“, sagt Philipp Wernick von der AG „ProFans Hertha B.S.C.“. „Die Wut auf diese unmöglichen Ansetzungen wächst in vielen Fanszenen. Die Aktionen gegen fanunfreundliche Anstoßzeiten werden im Jahr 2017 weiter geführt und verschärft werden. Die Adressaten unserer Kritik werden dabei nicht allein in Frankfurt am Main zu finden sein“, kündigt ProFans-Sprecherin Gloria Holborn an.

ProFans fordert die DFL und den DFB auf, endlich ernsthaft Faninteressen bei der Spieltagsplanung zu berücksichtigen.

Der Fußball lebt durch seine FANS!

ProFans, im Januar 2017






Weitere News:
13.07.2021: „Nein zur Spieltagszerstückelung der Regionalliga Nordost“
10.05.2021: „Tschüs und kommt nie wieder - 28 Jahre gegen Montagsspiele“
13.04.2021: Das letzte Montagsspiel in 1. Bundesliga: Danke für Nichts
03.03.2020: DFL schafft zeitgleiche Ansetzung am vorletzten Spieltag ab
20.12.2019: Die exakten Bundesliga-Termine bis Anfang April sind da

Alle 45 News anzeigen