10.11.2018 - Fortuna Düsseldorf

„Eine selbstgezogene Linie überschritten“


Nachdem Fortuna Düsseldorf-Fans am vergangenen Sonntag massiv Pyrotechnik im Gästeblock des Borussia-Parks in Mönchengladbach zündeten und auch zahlreiche Böller warfen, hat sich nun der Supporters Club Düsseldorf zum Thema zu Wort gemeldet. Zum unkontrollierten Einsatz von Pyro fand der Dachverband deutliche Worte.

„Es gilt der einfache und zwingende Minimalkonsens unter der Formel: Nichts verlässt die Hand! Es werden keine Böller oder Raketen gezündet und keine Bengalen auf dem Platz geworfen. Wer eine Akzeptanz für Emotionen und Fankultur erreichen möchte, muss auf so ein unkontrolliertes Zünden verzichten! Darüber kann und darf es keine zwei Meinungen geben. Gegen Mönchengladbach wurde eine selbstgezogene Linie durch einen unkontrollierten Einsatz von Pyro und einer Vielzahl an Böllern überschritten. Neben der Gefährdung dritter, wird damit auch die Gefahr eingegangen, die Fanszene zu entzweien, weil der Minimalkonsens verlassen wird. Auch muss sich jeder darüber bewusst sein, dass der unkontrollierte Einsatz zu weiteren (und vielleicht massiven) Repressionen oder Einschränkungen von Fan-Rechten führt – unter denen alle zu leiden haben“, kritisiert der Supporters Club Düsseldorf das unkontrollierte Abbrennen von Pyrotechnik durch Fortuna-Fans in Mönchengladbach.

Doch auch in Richtung DFB kommt vom Supporters Club Düsseldorf Kritik. Der Dachverband hofft, dass es beim Thema Pyrotechnik bald wieder Diskussionen zwischen Fans und dem Verband gibt: „Weder mit Drohungen noch mit Sanktionen bekommen die Verbände oder die Vereine, dass Verhalten ungeliebter Teile ihrer Fans unter Kontrolle. Zwar ist das Strafregime der Verbände ein Thema für sich, aber es ist jetzt schon abzusehen, dass auch die schärfsten Strafen, wie die Regressnahme, nichts an der derzeitigen Situation ändern wird. Das soll nicht die finanziellen Verluste herunterspielen, die durch DFB-Strafen drohen. Aber es sollte zu bedenken geben, ob nicht die Vereine zu einer gemeinsamen Lösung mit den Fans und Verbänden kommen müssen, anstatt die Radikalisierung und Konfrontation zu suchen. Es ist Zeit wieder aktiv ins Gespräch zu kommen und Alternativen abzuwägen. Denn innerhalb der Fan-Szene haben wir Möglichkeiten durch Selbstverwaltung und Diskussion ein Miteinander zu gestalten, dass nicht durch existentielle Strafen, sondern durch gegenseitigen Respekt und Zusammenhalt aufgebaut wird. Der Fußball lebt durch Emotionen und Leidenschaft und Pyrotechnik kann ein Ausdruck einer lebendigen Fankultur sein. Eine Spaltung in „gute“ und „schlechte“ Fans werden wir also nicht hinnehmen. Vielmehr wollen wir mit unserer Stellungnahme auf die Möglichkeit der Selbstregulierung innerhalb der Fankurve hinweisen, die gerade nach Spielen wie gegen Mönchengladbach greifen muss.“

Am Montag gab es bereits ein sogenanntes Kurventreffen, das vom Supporters Club organisiert wurde. Fortuna-Fans konnten sich dort bereits zu den Vorfällen in Mönchengladbach austauschen. (Faszination Fankurve, 10.11.2018)

Fanfotos Fortuna Düsseldorf




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