04.05.2016 - Eintracht Braunschweig

​Eintracht-Fans bestreiten Angriff auf Polizisten


Vor dem Eintracht Braunschweig Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg wurden die Personalien von Eintracht Braunschweig Fans, die auf dem Weg zum Stadion waren von der Polizei kontrolliert. Die Polizei wirft den Eintracht Fans vor, drei Polizisten verletzt zu haben. Die Fans widersprechen.

Von der Polizei wird der Vorfall wie folgt beschrieben: „Teilweise erheblich verletzt wurden drei Polizeibeamte durch Eintracht-Anhänger im Vorfeld der Zeitliga-Begegnung zwischen Eintracht Braunschweig und dem 1. FC Nürnberg am Samstagmittag.Die beiden Täter gehörten zu einer Personengruppe, die sich auf dem Weg ins Stadion befand und von Beamten der Bereitschaftspolizei überprüft werden sollte. Der Kontrolle versuchten sich die Männer jedoch gewaltsam zu widersetzen. Dabei wurde ein Beamter durch einen Ellbogenstoß im Gesicht verletzt. Die beiden anderen Einsatzkräfte trugen Hautabschürfungen bzw. eine erhebliche Knieverletzung davon. Sie mussten im Krankenhaus ärztlich versorgt werden. Beide Täter wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gegen sie wurden Strafverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung eingeleitet.“

Die Blau-Gelbe-Hilfe, die mit den betroffenen Eintracht Fans gesprochen hat, kommt zu einer völlig anderen Einschätzung: „Bereits Samstagabend, nach dem Sieg gegen Nürnberg, gab es Medienberichte darüber, dass Eintracht-Fans Polizisten angegriffen haben sollen. Nach Gesprächen mit Augenzeugen und Betroffenen und unter Hinzuziehung derer Gedächtnisprotokolle geben wir hierzu folgende Stellungnahme ab: Vor dem Spiel waren acht Eintracht-Fans auf der Hamburger Straße in Richtung Stadion unterwegs. Höhe 'Autohaus Holzberg' wurden sie von der Polizei aufgefordert die Straßenseite zu wechseln. Eine Begründung erfolgte nicht. Die Gruppe entschied sich die Straße an der nächsten Fußgängerampel (etwa in 30 Metern Entfernung) zu überqueren, da diese an dieser Stelle fünfspurig und zu stark befahren war, um einfach so über die Straße zu laufen. Die Polizei wertete diese Idee scheinbar als Autoritätsuntergrabung und den Fans wurde vorgeworfen, dass man der Anweisung nicht Folge leisten würde. Die Gruppe erklärte, dass es selbstverständlich für sie gewesen wäre, den von der Polizei angeordneten Seitenwechsel an der nächsten Ampel durchzuführen. Daraufhin wurde angedroht, dass die Personalien aufgenommen werden. Auf die Nachfrage aufgrund welchen Fehlverhaltens die Feststellung denn erfolgen sollte, wurde nicht geantwortet. Allerdings wurde während der Straßenüberquerung scheinbar Verstärkung seitens der Polizei angefordert. Die eintreffende Verstärkung (BFE) wollte die Personalien eines Eintracht-Fans aufnehmen, da er angeblich einen Polizisten 'angefasst' habe. Dieser stritt den Tatvorwurf ab und wurde daraufhin von einem Polizeibeamten gepackt und zu Boden geworfen, um ihn zu fixieren. Eine Gegenwehr hat nicht stattgefunden. Die Fixierung erfolgte zusätzlich noch durch zwei weitere Polizeibeamte. Sollten die Verletzungen der Polizisten tatsächlich existieren, können diese nur beim Fall auf den Boden entstanden sein. Die übrigen Eintracht-Fans filmten die Maßnahme, woraufhin die Polizei auch von ihnen die Personalien aufnehmen wollte. Einer der Fans fragte einen Polizisten daraufhin nach seiner Dienstnummer, die natürlich nicht genannt wurde. Der Fan weigerte sich im Zuge dessen seinen Personalausweis herauszugeben, was dann zu seiner eigenen Ingewahrsamnahme führte. Beide Betroffenen wurden mit auf die Polizeidienststelle genommen und erst nach dem Spiel wieder entlassen. Beiden wird Widerstand gegen die Staatsgewalt und Körperverletzung vorgeworfen. Alle acht Eintracht-Fans schilderten ein äußerst brutales Vorgehen der Polizeibeamten und können sich vor allem die vorgeworfenen Körperverletzungen nicht erklären“, heißt es von der Fanhilfe, die sich für Eintracht Braunschweig Fans stark macht. (Faszination Fankurve, 04.05.2016)

Fanfotos Eintracht Braunschweig




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