02.10.2014 - 1. FC Köln/Borussia Mönchengladbach

​Ermittlungsgruppe soll Derbyvorfälle aufklären


Nach Informationen des Kölner Stadt Anzeigers hat die Polizei nach Auseinandersetzungen beim rheinischen Derby am 18. September eine Ermittlungsgruppe Fußball gegründet. Der Fokus der Ermittlung scheint in der Auswertung der Kamera zu liegen, die den Lagerraum der Ultras überwacht.

Dort sollen Dachlatten herausgegeben worden sein. Warum Staatsanwaltschaft und Polizei den Fokus der Ermittlungen auf diesen Nebenort der Auseinandersetzung legen bleibt unklar. Die eigentliche Auseinandersetzung hat circa hundert Meter weiter stattgefunden, von einer verabredeten Schlägerei ist in Kölner Fankreise nichts zu hören, vielmehr von einem Angriff von Mönchengladbacher Hooligans auf die Südkurve. Warum der Staatsanwalt trotzdem von einer verabredeten Schlägerei ausgeht wird nicht deutlich. Der Präsident des 1. FC Köln sagte nach dem Derby dem Kölner Stadt Anzeiger: "Wir haben uns die ganze Woche Mühe gegeben, für Ruhe zu sorgen – und dann kommen 70 bekloppte Heinis guerillamäßig durch den Wald. Das ist die pure Provokation." Beim 1. FC Köln geht man also von einem Angriff der Mönchengladbacher Fans aus.

Auch auf dem Vorplatz der Südtribüne waren Videokameras angebracht. Warum die Polizei die Auseinandersetzung auf der Jahnwiese nicht verhindern könnte scheint keine zentrale Rolle in der Nachbetrachtung der Geschehnisse zu spielen. Beim Derby waren mehrere Hundert Beamte im Einsatz.

Die Angreifer aus Mönchengladbach erreichten über einen ähnlichen Anreiseweg die Kölner Jahnwiese, wie Fans von Bayer 04 Leverkusen, die im April 2009 einen Angriff auf die Kölner Südkurve starteten. Trotzdem konnte eine Gruppe von circa 60 Gladbach-Fans von der Polizei unbemerkt die Jahnwiese erreichen.

"Das Konzept der Polizei, größere Auseinandersetzungen zu verhindern, ist aufgegangen“, bilanzierte Einsatzleiter der Polizei Michael Temme den Derbynachmittag. Die Auseinandersetzung auf der Jahnwiese konnte die Kölner Polizei nicht verhindern, stattdessen waren zahlreiche Beamte der Polizei zur gleichen Zeit mit der Kontrolle von 130 Kölner und Dortmunder Ultras an der Aachener Straße beschäftigt. (Faszination Fankurve, 02.10.2014)






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