07.11.2012 - FC Bayern München

FC Bayern Fans boykottieren Derby


Red Fanatic, eine Fangruppe des FC Bayern, wird das Derby beim 1. FC Nürnberg wegen zu hoher Eintrittspreise nicht besuchen und wendet sich in einem Brief an den Club. Darin kritisiert die Gruppe, dass eine Stehplatzkarte 23 Euro kostet. Der Fanclub sucht weitere Unterzeichner.

Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung von Red Fanatic und deren offenen Brief:

Fussball muss bezahlbar sein – gegen Topspielzuschläge!

Das Auswärtsspiel in Franken beim Club am Samstag der kommenden Woche ist unbestritten keine gewöhnliche Bundesliga-Partie. Nicht zuletzt in den letzten Jahren hat diese Begegnung – auf Seiten der Fans – an Brisanz zugenommen. Doch neben einer starken Antipathie der Fans beider Vereine ist man in Nürnberg trauriger Spitzenreiter, was die Eintrittspreise für einen Stehplatz angeht – genauer durch den besonders hohen Topspielzuschlag wird den Fans ein auffallend hoher Eintrittspreis abverlangt. Dabei ist aus unserer Sicht eine Grenze überschritten worden. Für unseren Teil haben wir uns dazu entschieden, bei diesem Spiel nicht als Gruppe das Spiel im Stadion verfolgen zu werden.

Preisauswüchse wie bei diesem Spiel erschweren auf Dauer die Finanzierbarkeit des Spielbesuchs ungemein. Unsere Ablehnung dieser Preispolitik bringen wir auch in Form eines Schreibens an den Vorstand des 1. FC Nürnberg zum Ausdruck. Bei einer Übereinstimmung mit der kritischen Haltung zu derartig überhöhten Eintrittspreisen können sich weitere Fanclubs oder Fangruppen als Mitunterzeichner – per E-Mail (Red_Fanatic_Muenchen@gmx.de) oder persönlich – an uns wenden. Wir wollen an dieser Stelle niemandem dazu aufrufen, nicht ins Stadion zu gehen. Vielmehr geht es zunächst darum, in Form dieses Briefes eine klare Ablehnung direkt an den 1. FC Nürnberg zu senden. Im Folgenden ist der Brief zu lesen, der in der kommenden Woche an den Verein gehen wird.

Sehr geehrter Vorstand des 1. FC Nürnberg,

in Form dieses Schreibens möchten wir unseren Unmut über die von Ihnen praktizierte Preispolitik Ihrer Eintrittskarten äußern. Ohne Zweifel spielt in der heutigen Zeit der wirtschaftliche bzw. finanzielle Aspekt im Geschehen eines professionellen Fußballvereins eine unverkennbar zentrale Rolle. Ohne diese Gesamtsituation an dieser Stelle näher werten zu wollen, ist doch die momentane preisliche Konstellation äußerst bedenklich. Die negativen Auswirkungen auf einen unverzichtbaren Teil der Fußballkultur – den Fan – lassen sich auf keinen Fall leugnen. Als Fan investiert man ohnehin einiges an Zeit und Geld und geht an seine Grenzen für seinen Verein. Diese Grenze ist eindeutig mit Preisauswüchsen wie 23 Euro für einen Stehplatz überschritten! Einige Fans unserer Mannschaft wollen oder viel mehr können diesen geforderten Preis nicht mehr mittragen und verzichten schweren Herzens auf die Unterstützung der Mannschaft im Stadion. Die Gründe für diesen Preis sind zunächst unerfindlich und somit nicht logisch nachvollziehbar. Durch den sogenannten Topspielzuschlag müssen vor allem wir Bayernfans erheblich mehr zahlen, um das Spiel unserer Mannschaft im Frankenstadion zu sehen. Mit welcher Rechtfertigung wird also auf diese unübersehbare Weise zwischen einigen Vereinen differenziert, wenn es um die Veranschlagung der Eintrittspreise geht?

Vor allem für junge Fans sind Eintrittspreise in dieser Größenordnung mehr als eine bloße Belastung. Wirtschaftliche Verpflichtungen – wie etwa Spielergehälter – lassen sich nicht als Grundlage für den Preisaufschlag auf Eintrittskarten anführen. Der um über 8 Euro höhere Eintrittspreis für das Gastspiel unseres FC Bayern in Ihrem Frankenstadion verglichen mit dem Preis für Fans anderer Vereine hebt sich außerordentlich aus dem sonstigen Preisgefüge ab. Diese Praktik, die nichts anderes als Profit-Optimierung im Sinne marktwirtschaftlicher Prinzipien („Angebot und Nachfrage regeln den Preis“) ist, widersetzt sich der angenommen Tatsache, dass Fußball Volkssport ist. Wir bitten Sie daher ausdrücklich darum, die Gestaltung Ihrer Eintrittspreise und die Grundlage Ihres damit verbundenen Handelns zu hinterfragen und – nach Möglichkeit verständlich zu machen! Eine zeitnahe Reaktion auf unser Schreiben ist natürlich wünschenswert und prinzipiell gerne gesehen.

Mit freundlichem Gruß

RED FANATIC MÜNCHEN

Fanfotos FC Bayern München




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