Die Fans des FC Bayern München setzten am heutigen internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust ihr Gedenken an von den Nazis verfolgte FC Bayern-Mitglieder fort. Mit einer optischen Aktion wurde zu Beginn der 2. Halbzeit an Werner Sigismund Hecht gedacht.
Hecht, der 1938 vor den Nazis über Brüssel nach Amsterdam flüchtete, wurde am 15. Juli 1942 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Dort wurde er am 30. September 1942 im Alter von 27 Jahren von den Nazis ermordet. Werner Sigismund Hecht trat mit elf Jahren in die Jugendabteilung des FC Bayern München ein und schaffte es bis in die erste Mannschaft.
In der Südkurve wurde heute an das Schicksal von Hecht mit einem Spruchband mit seinem Namen und einem Plakat mit der Aufschrift „UNSERE JÜDISCHEN MITGLIEDER SIND UNTRENNBARER MIT UNSEREM VEREIN UND SEINER GESCHICHTE VERBUNDEN - DAS SCHICKSAL IHRER BRÜDER UND SCHWESTERN GESTERN, HEUTE UND MORGEN IST UNSERE VERANTWORTUNG“ gedacht. Dazu war Hecht auf einer Blockfahne abgebildet und sein Geburtstag und sein Todestag wurden mit den Zusätzen „München“ bzw. „Auschwitz“ gezeigt. Abgerundet wurde die Aktion mit einem Fahnenmeer.
In vielen anderen Stadien in Deutschland gedachten Fans und Vereine heute auch den Opfern des Nationalsozialismus. In München wurde die Aktion von der kürzlich gegründeten Kurt Landauer Stiftung initiiert. Die Schickeria München hält schon seit Jahren das Gedenken an durch Nazis verfolgte FC Bayern-Mitglieder wach, wie an den ehemaligen Vereinspräsidenten Kurt Landauer. Dafür wurde die Ultràgruppe vom DFB mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet. Das Preisgeld dieser Auszeichnung nutzten die Ultras, um die Kurt Landauer Stiftung zu gründen und zu finanzieren (Faszination Fankurve berichtete). Die Kurt Landauer Stiftung hat es sich auch Ziel gesetzt, die Geschichte des FC Bayern und die von Kurt Landauer vertretenen Werte an jüngere Fangenerationen weiterzugeben.
Zu Beginn des Spiels beteiligte sich die Fanszene des FC Bayern München am bundesweiten Aktionsspieltag und setzte sich für die generelle Freigabe von Fanutensilien in Deutschland ein. Der deutsche Rekordmeister geriet auf dem Rasen innerhalb dieser zwölf Minuten mit 0:2 in Rückstand konnte das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim vor 75.000 Zuschauern letztlich dennoch souverän mit 5:2 gewinnen. (Faszination Fankurve, 27.01.2018)
Die monatliche TOP 100-Zuschauertabelle mit allen deutschen Mannschaften, die eine „Ball"-Sportart betreiben. 
