FC Bayern Fans protestieren gegen hohe Ticketpreise

Die Fanszene des FC Bayern München wird beim Champions League Auswärtsspiel in London gegen hohe Eintrittspreise des Arsenal FC protestieren, indem es in den ersten fünf Minuten keine Gesänge geben wird und viele Plätze im Gästeblock leer bleiben.

In den restlichen 85. Minuten wollen die Fans des deutschen Rekordmeisters jedoch den Kontrast zeigen, wie gut die Stimmung sein kann, wenn die Fankultur noch nicht zerstört wurde. FC Bayern Fans müssen inklusive Versand und Gebühren für das Ticket bei Arsenal fast 100 Euro zahlen, 64 Pfund kostet dort das billigste Ticket.

„Eine solche Preisgestaltung macht jungen und sozialschwächeren Fans den Stadionbesuch unmöglich, zerstört mittelfristig die Fankultur und damit die Basis des Fussballs. In England ist diese Entwicklung bereits eingetreten“, heißt es in dem Protestaufruf, der u.a. vom Club Nr. 12 und den Ultràgruppen, wie der Schickeria, Inferno Bavaria und alarMstufe rot unterzeichnet wurde.

Der Protest richtet sich jedoch nicht nur gegen den Arsenal FC, der im teuren England die teuersten Dauerkarten überhaupt verkauft (Dauerkarten kosten dort zehn Mal soviel, wie beim FC Bayern), sondern auch gegen andere Vereine, die zuletzt kräftig zulangten. Dinamo Zagreb knüpfte den Gästefans zum Beispiel 40 Euro ab, obwohl Tickets für die Heimfans bereits für vier Euro zu haben waren. Die Fanszene des FC Bayern schließt sich in ihren Forderungen den Zielen von „Kein Zwanni“, einer deutschen Kampagne, die sich für fanfreundliche Eintrittspreise einsetzt. In England hat sich mit „Twentys‘ plenty" eine Initiative mit ähnlichen Zielen gegründet.

Im Emirates Stadium von Arsenal herscht laut Meinung vieler Fans seit Jahren eine Stimmung, wie in einer Bibliothek. Am 20. Oktober werden sich die Bayern München Fans für fünf Minuten ebenfalls so ruhig verhalten, wie in einer Bibliothek, um zu zeigen: "Ohne Fans ist Fußball kein Cent wert (Without Fans Football is not worth a Penny)". (Faszination Fankurve, 14.10.2015)