21.02.2020 - 1. FC Union Berlin

Fanfreundlichsten Gastgeber: FCU-Fans zeichnen KSV aus


Zum elften Mal hat die Fanorganisation der Eiserne V.I.R.U.S. von Union Berlin den JWD-Pokal für den fanfreundlichsten Gastgeber der Vorsaison vergeben. Dieses Mal fiel die Wahl der Union-Fans auf Holstein Kiel und damit zum ersten Mal überhaupt auf einen norddeutschen Verein.


„Fußball ist ein attraktiver, spannender Sport mit Siegern und Verlierern, aber darüber hinaus zeichnet er sich mehr als andere Sportarten durch soziale Integration und massenhaftes Engagement aus. So steht die gelebte Fankultur als ein kostbarer sozialer Faktor, den der Spitzenfußball hervorbringt. Das verleiht diesem in Deutschland einen wichtigen, über das rein Sportliche hinausgehenden, Wert für die Gesellschaft. Aktive Fans begleiten Woche für Woche ihre Mannschaften zu Auswärtsspielen, um ihr Team zu unterstützen und dabei Lebensfreude, Zusammenhalt und Sportsgeist zu spüren und zu zeigen. Dabei tut es gut, auf freundliche und faire Gastgeber zu treffen. Nicht überall ist das der Fall. Auswärtsfans sind in der Minderheit; so liegt die Versuchung nahe, ihre Freiheiten einzuschränken, um Konflikte vermeintlich auszuschließen. Davon machen Vereine und Polizei oft auch dann Gebrauch, wenn es gar keinen adäquaten Anlass dafür gibt, und ignorieren dabei, dass sie damit die Besonnenen und Friedfertigen in die Defensive bringen und eventuelle Probleme – über den kurzfristigen Horizont hinaus gesehen – eher verstärken, wenn nicht gar erst heraufbeschwören. In Kiel erlebten die Unioner, von einer entspannten Einlasssituation bis zur Ermöglichung der Supportelemente der aktiven Fans, einen fairen Umgang miteinander. Neben der Ultrá begleitet stets eine große Zahl von Fans die Mannschaft des 1. FC Union, unter denen viele sind, die sehr gern vor und nach dem Spiel zwanglos und friedlich mit den Fans des gastgebenden Vereins zusammenkommen. Dass, wie in Kiel, solche Kontakte möglich und gern gesehen sind, gehört unverzichtbar zu einer bunten und wertvollen Fankultur. Bei aller sportlichen Konkurrenz, bei aller Leidenschaft und gnadenlosem Support der eigenen Mannschaft bleibt der Umgang miteinander, und insbesondere der Umgang des Vereins mit den Gästefans, von gegenseitiger Achtung getragen. So soll es sein, so ist der Fußball attraktiv, und so werden immer mehr Menschen ihr Herz dafür entdecken. Auch angemessen zurückhaltende Polizeieinsätze fördern dies“, teilte der Eiserne V.I.R.U.S. zur elften Vergabe der eigenen Auszeichnung mit. Der Name „JWD-Pokal“ ist eine Anspielung auf die im Berliner Slang geläufige Abkürzung für „janz weit draußen“, bedeutet aber hier speziell: „Jut war’t, danke!“

Wolf Paarmann, Leiter Medien bei Holstein Kiel erklärte zu der Auszeichnung: „Die KSV fühlt sich sehr geehrt! Die Fans der ‚Eisernen’ sind in vielerlei Hinsicht besonders, deshalb hat eine solche Auszeichnung für uns einen besonderen Stellenwert.“ Beim morgigen Spiel zwischen Kiel und Heidenheim werden Vertreter vom Eisernen V.I.R.U.S. den Pokal im Holstein-Stadion an den Gastgeberverein überreichen. (Faszination Fankurve, 21.02.2020)

Fanfotos 1. FC Union Berlin




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