01.09.2016 - Eintracht Trier

​Fanprojekt Trier kritisiert Polizeiaufgebot


Das Fanprojekt Trier kritisiert das große Polizeiaufgebot beim Heimspiel von Eintracht Trier gegen Hessen Kassel am vergangenen Freitag. Ebenfalls kritisiert wird die Personalienkontrolle von Trierer Ultras, die den Spieltagsflyer von Insana Ultra Trier verteilten. (Faszination Fankurve, 01.09.2016)

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme vom Fanprojekt Trier:

Polizeiaufgebot im Moselstadion (SVE-Kassel/26.08.16)

Anläßlich des Regionalligaspiels Eintracht Trier gegen Hessen Kassel am letzten Freitagabend konnte ich als Fanprojektmitarbeiter ein deutlich erhöhtes Polizeiaufgebot feststellen, das in seiner Verhältnismäßigkeit mehr Fragen als Antworten aufwirft.

Es wurden um und im Stadion verstärkt Einsatzkräfte wahrgenommen, die nicht nur vor eventuellen Ausschreitungen schützen sollten, sondern sich auch um Inhalte und Verteilung des Szeneblattes „Inzine“ kümmerten. Bei der Kontrolle des Szeneblattes wurden unter anderem von verteilenden Personen die Personaldaten aufgenommen.

Nach Rücksprache mit dem zuständigen szenekundigen Beamten wurde meine Frage, ob diese Kontrolle aufgrund strafrechtlich relevanter Inhalte zurückzuführen sei, verneint. Es bleibt die Frage, warum wurde sie dann durchgeführt.

Auch meine Anfrage bezüglich des hohen Polizeiaufgebotes wurde insbesondere mit den bisherigen Vorkommnissen bei den letzten Kasselspielen begründet. Es kam beim letzten Kasselspiel im April dieses Jahres zu Vorkommnissen, die sich allerdings ausschließlich auf Auseinandersetzungen mit Ordnern bezogen, nicht mit Fans. Ein Aufeinandertreffen der beiden Fangruppen gab es dort nicht. Die letzte Auseinandersetzung zw. Kasseler und Trierer Fans liegt gut 2 Jahre zurück.

Hinzu kommt, dass die Kasseler Fans an diesem Freitagabend mit nur ca. 25-30 Personen anreisten, die zumindest den Anschein erweckten, als würden sie nicht unbedingt einer Ultragruppierung angehören. Da ich davon ausgehe, das sich szenekundige Beamte professionell vernetzen, bleibt bei mir die Frage, warum man die geringe Anzahl an Fans an einem Freitagabend mit einem Anfahrtsweg von beinahe 360 Km nicht besser einschätzen konnte.

Als langjähriger Mitarbeiter des Fanprojektes umschleicht einen das seltsame Gefühl, dass seitens der Polizei hier deutlich Stärke im Stadion gezeigt werden sollte, allerdings ohne wirkliche Not eine solche Maßnahme durchzuführen.

Das Fanprojekt Trier steht in seinem Anspruch zuforderst für Deeskalation, sollte sich unsere Vermutung bewahrheiten, halten wir dieses Vorgehen für nicht förderlich und wünschen uns eher Abrüstung statt Aufrüstung der Polizei in und um das Moselstadion. Und erst recht bei Spielen, die ein solches Vorgehen nicht rechtfertigen.






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