17.02.2018 - Eintracht Trier

Rückkehr von Insane Ultra Trier steht auf der Kippe


Weil Mitglieder von Insane Ultra Trier vom eigenen Verein mit Hausverboten belegt wurden, besuchte die Ultràgruppe seit Ende 2017 weder Heim- noch Auswärtsspiele von Eintracht Trier (Faszination Fankurve berichtete). Im Januar 2018 kam es nun zu einem ersten Gespräch, das Besserung in Aussicht stellte.

Doch vor dem heutigen Heimspiel gegen den FSV Salmrohr scheinen sich die Fronten weiter zu verhärten, weil ein weiteres geplantes Gespräch abgesagt wurde. Die Trierer Ultras forderten schon Ende Dezember 2017, dass die ausgesprochenen Hausverbote aufgehoben werden und hoffen, dass dieser Forderung bis heute vor Anpfiff es Heimspiels erfüllt wurde. In diesem Fall würden die Ultras das heutige Heimspiel wieder besuchen, wenn auch nicht aktiv als Gruppe. (Faszination Fankurve, 17.02.2018)


Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme von Insane Ultra Trier:

Wie geht es zum Auftakt gegen Salmrohr weiter? :

Genau diese Frage bewegte uns lange Zeit zwischen Mitte Dezember und Fastnacht. Oft haben wir uns gefragt, ob ein aufeinander zugehen zwischen uns und dem Verein in momentaner Lage überhaupt möglich ist. Und ja, das ist es, da man sich im Endeffekt Eintracht auf die Fahne geschrieben hat. Im Gegenzug heißt das aber auch nicht, dass wir nun im ersten Heimspiel vor Freude tanzend eine Polonaise auf der Tribüne veranstalten, aber fangen wir mal vorne an:
Mitte Dezember erhielt unsere Gruppe eine Einladung vom Fanbeirat zum "offenen Dialog über die Gestaltung der zukünftigen Fankultur in unserem Verein", die wir auch direkt bereit waren anzunehmen. Auch wenn wir als Gruppe keine Alternative sahen, außer die Aufhebung der Hausverbote zur Rückrunde, wurden wir von einigen der anwesenden Herren positiv überrascht. Teilgenommen haben ein Großteil der betroffenen Leute mit Hausverbot, der komplette Fanbeirat und das komplette Fanprojekt, Teile des Vorstands und Aufsichtsrat, sowie unser Fanbeauftragter, Geschäftsführer und diverse Gönner des Vereins. Positiv überrascht gingen wir so Mitte Januar mit dem Angebot nach Hause, die ersten zwei Heimspiele von der Tribüne aus zu verfolgen und ab dem Spiel gegen Saar 05 wieder ohne Einschränkung die Heimspiele unserer geliebten Eintracht zu besuchen. Ehrlicherweise uns selbst gegenüber müssen wir aber auch sagen, dass einige der anwesenden Personen nicht unbedingt den Eindruck vermittelt haben, dass dieses Angebot ernst gemeint war bzw. diese voll dahinter standen, was auch leider in der abgelaufenen Woche wieder bestätigt wurde.
Aber auch wir machten uns diese Entscheidung nicht leicht, da sich der Fakt, dass Leute definitiv zu Unrecht mit einem Hausverbot belegt wurden, nicht verändert hat. So führten wir innerhalb unserer Gruppe einige kontroverse Diskussionen, in wie fern es heuchlerisch seitens des Vereins sei oder ob doch eine gewisse Ehrlichkeit hinter diesem Angebot steckt. De facto, dass es sich um eine verdammt wichtige Saison handelt, wir nicht immer nur mit dem Finger auf andere zeigen können ohne selbst zu reagieren und sich auch eine wichtige Personaländerung innerhalb des Vorstands ergeben hat, entschieden wir uns unter bestimmten Voraussetzungen auch die Hand auszustrecken. Darüber hinaus beschlossen wir auch für die restlichen Auswärtsspiele wieder als Gruppe aufzutreten, um einerseits unseren Funktionären ein Kontrastprogramm aufzuzeigen, wie eine gelebte Fankultur aussehen kann, aber auch um ein Zeichen als Entgegenkommen unsererseits zu senden.
Leider wurden wir Mitte dieser Woche wieder einmal enttäuscht, als ein geplantes Treffen ein Abend vorher seitens unseres Geschäftsführers abgesagt wurde und das auch nur auf Nachfrage des Fanprojekts. Darüber hinaus gab es einen neuen Terminvorschlag, der zur Folge hätte, dass zwei weitere Heimspiele verstreichen würden. Eine Farce! Somit haben alle Kritiker dieses Angebots wieder einmal Recht behalten. Trotz alledem haben wir uns entschieden, an unserer Entscheidung festzuhalten und haben diese allen Parteien am Donnerstag Abend per Mail mitgeteilt. Dementsprechend fordern wir eine mündlich zugesagte Aufhebung der Hausverbote bis zum Heimspiel gegen Salmrohr in schriftlicher Form. Erst dann werden wir auch das Moselstadion wieder betreten. Für die ersten zwei Spiele allerdings auch nicht als Gruppe, da wir nicht so tun können als wäre alles wie immer, während unsere Brüder ihr Heimspiel auf der Haupttribüne verbringen müssen. Zwar ist dies für zwei Spiele immer noch die bessere Alternative als vor dem Stadiontor, aber wir sprechen auch von tragenden Pfeilern des aktiven Stimmungskerns.
Ob und wie der Verein reagiert, werden wir wahrscheinlich erst spätestens kurz vor dem Spiel erfahren. Auch sind wir weiterhin an einem ergebnisorientierten und offenen Dialog mit dem Verein interessiert, was aber nicht heißt, dass wir alles für gut befinden, was sich über die letzten Jahre und auch noch aktuell in unserem Verein abspielt. Wir werden auch weiterhin kritisch gegenüber führenden Personen des Vereins agieren. Denn ohne personeller Veränderungen wird unsere Eintracht niemals mehr im Glanz der glorreichen Jahre, wie zu Zeiten der zweiten Liga, erstrahlen. Und diesen Traum werden wir niemals aufgeben.

Insane Ultra!






Weitere News:
15.11.2017: Insane Ultra Trier geht nicht mehr ins Stadion
28.03.2017: Ultras befürchten diskriminierende Kontrollen
23.03.2017: Eintracht Trier Ultras rufen zu Derbyboykott auf
01.09.2016: ​Fanprojekt Trier kritisiert Polizeiaufgebot
25.08.2016: ​Corteo, Choreo, Bengalos & Spruch gegen Viagogo

Alle 10 News anzeigen