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Der FPMG Supporters Club veröffentlichte heute auf seiner Homepage eine schriftliche Stellungnahme zum Boykott des Derbys am 19. September in Köln. Darin wird bekanntgegeben, dass sie den Boykott unterstützen, da sie die Maßnahmen als ungerechtfertigt ansehen.
In der Stellungnahme begründet das Fanprojekt, warum die auferlegten Maßnahmen aus ihrer Sicht ungerechtfertigt sind. In dem Boykott sieht das Fanprojekt eine Ausdrucksform, die zu einer „friedlichen, demokratischen, eigenständig denkenden und kreativen Fanszene“ passt. (Faszination Fankurve, 08.09.2015)
Faszination Fankurve dokumentiert die Mitteilung:
In der aktuellen Länderspielpause gibt es die Möglichkeit, all die Diskussionen rund um den Derbyboykott in Köln einmal sacken zu lassen und verschiedene Argumente pro und contra abzuwägen. Wir haben aus den unterschiedlichen Fanlagern die unterschiedlichsten Meinungen gesagt und zugeschickt bekommen. Wir wollen nun noch einmal unseren Standpunkt als FPMG Supporters Club darstellen.
Wir sind die Dachorganisation aller Fans von Borussia Mönchengladbach und wollen unsere vielfältige Fankultur glaubhaft widerspiegeln. Das ist besonders in diesem Falle nicht ganz einfach, denn es gibt viele Fans, die sich für den Boykott aussprechen, aber es gibt auch viele, die sich dagegen aussprechen, wobei es diesen meistens weniger darum geht, dass es nicht einen Protest geben sollte, sondern sie die Frage stellen, ob ein Boykott das geeignete Mittel ist.
Wir haben uns als Vorstand dafür entschieden, den Boykott zu unterstützen. Die Idee des Boykotts ist aus der aktiven Fanszene heraus geboren und hat nach ihrer Verbreitung in großen Kreisen der Fans, verteilt über Allesfahrer, Fanclubs, Einzelfans einen enormen Zuspruch erhalten. Wir sehen uns hier in der Pflicht, unsere zahlreichen Mitglieder, die sich an dem Boykott beteiligen wollen, zu unterstützen.
Unserem Verständnis nach sind die Maßnahmen, die jetzt beim kommenden Derby auf uns angewandt werden, ein ausgesprochener Ausdruck von Ungerechtigkeit.
Einem Boykott als Ausdrucksform des Protests gegen diese Maßregelungen einer friedlichen Szene können und wollen wir uns nicht entgegenstellen, weil er genau Ausdruck dessen ist, was wir fördern: eine friedliche, demokratische, eigenständig denkende und kreative Fanszene.
Und trotzdem hat JEDER Fan dennoch das Recht nach Köln zu fahren und ins Stadion zu gehen und das Team zu unterstützen und er hat dafür unsere volle Zustimmung. Die Protestform „Boykott“ stößt vielen aktiven Fans auf, weil sie sich auch auf das Team auswirkt, dem der Support entzogen wird in einem voraussichtlich wichtigen Spiel. Wer nach Köln fährt, kann genauso gegen die Maßnahmen sein wie derjenige, der zuhause bleibt und am „Heimspiel gegen Köln“ teilnimmt. Jeder kann für sich selbst entscheiden und das ist gut und richtig so, weil auch genau das Ausdruck der Fanszene ist, die wir vertreten: selbständig, kritisch, eigenwillig und immer bereit für den Verein alles zu geben, egal unter welchen Umständen.
Gerade in unserer so vielfältigen Fankultur müssen wir alle damit leben, dass es immer Situationen gibt, in denen die Meinungen über das Ausleben seines Fanseins auseinandergehen. Davon lebt unsere Streitkultur als Fanszene. Wenn wir alle mit der Raute im Herzen immer auch außerhalb der Kurve „ein einig Volk von Brüdern“ wären, würden wir uns in unserer Fankultur nicht weiterentwickeln. Gerade die Fähigkeit zur Weiterentwicklung zeichnet uns aber gegenüber vielen anderen Fanszenen aus.
Wir sind eine große Dachorganisation und wir sind der Anforderung ausgesetzt, möglichst allen Gladbach-Fans die Möglichkeit zu geben, sich bei uns, in unserer Fankultur und in unserer Fanszene wiederzufinden. Das ist eine extreme Herausforderung, wie man sich leicht vorstellen kann, besonders in den letzten Wochen und Tagen. Aber als Fanszene sind wir uns sicher, dass wir auch diese Herausforderung meistern werden.