22.06.2015 - Fortuna Düsseldorf

„Fanszene hat sich endlich zusammenraufen können“


Faszination Fankurve sprach mit Dominik Hoffmeyer, dem Fanbeauftragten von Fortuna Düsseldorf über körperliche Auseinandersetzungen innerhalb der Fortuna Fanszene und die Folgen. Die Kritik an RB Leipzig sei in Düsseldorf sehr konstruktiv und sachlich gewesen.

Faszination Fankurve: Welche positiven Ereignisse im Fanlager Ihres Vereins bleiben von der abgelaufenen Saison 2014/2015 besonders in Erinnerung?
Dominik Hoffmeyer: Positiv bleibt in Erinnerung wie konstruktiv und sachlich die Kritik an Leipzig geäußert und die Boykottaktionen durchgeführt wurden. In den Medien wurde oft sehr negativ über diese Proteste berichtet, dies kann ich für Düsseldorf nicht bestätigen.
Nach verschiedenen Vorfällen hat sich die Fanszene endlich zusammenraufen können und mit einem runden Tisch einen ersten Ansatz für eine zukünftige Zusammenarbeit schaffen können.


Faszination Fankurve: Auch negative Ereignisse bleiben in einer gesamten Saison meist nicht aus. Welche Vorfälle haben Sie in der vergangenen Saison besonders geärgert?
Hoffmeyer: Neben dem Pokalspiel in Würzburg, bei dem es nicht nur am Vorabend Probleme gab, sondern auch nach dem Spiel noch weitere Auseinandersetzungen mit dem Ordnungsdienst, bleibt in erster Linie das Spiel in Darmstadt in negativer Erinnerung. Bereits vor dem Spiel gab es körperliche Auseinandersetzungen zwischen eigenen Fans, die dann auch im Block ihre Fortsetzung fanden.

Faszination Fankurve: In der vergangenen Spielzeit lösten sich Ultràgruppen auf bzw. kehrten der 1. Mannschaft den Rücken zu oder blieben den Spielen fern. Ist Profifußball in Deutschland ohne Ultras denkbar und was würde sich ändern?
Hoffmeyer: Natürlich ist Profifußball auch ohne bestimmte Ausprägungen von Fankultur möglich. Durch Fernsehzuschauer und -einnahmen könnten sich vermutlich eine Profiliga ganz ohne Stadionbesucher verwirklichen lassen. Das Bild des Fußballs würde sich aber stark wandeln, die Attraktivität der Ligen in Deutschland lebt sehr stark von den Fans und natürlich den Ultragruppierungen. Alle die mit dem Fußball zu tun haben, müssen in den kommenden Jahren verhandeln wie der Fußball eigentlich aussehen soll und gelebt werden kann. Dies sind Reibungsprozesse, mit denen sicherlich nicht jeder zufrieden sein wird. Wichtig ist, dass man immer wieder den Kontakt sucht und Gespräche führt. An vielen Punkten herrscht viel zu viel Unwissenheit über die verschiedenen Blickwinkel auf den Fußball und allein deshalb entstehen schon Missverständnisse und Misstrauen.


Faszination Fankurve: Welche Meldung würden Sie in der kommenden Saison gerne über die eigene Fanszene lesen?
Hoffmeyer: Schön wäre, wenn die Fanszene weitere Schritte aufeinander zugehen und dabei auch inhaltlich überzeugende Aktionen herumkommen würden. Eine Meldung in der das vertrauensvolle Verhältnis zwischen Fans, Verein und Mannschaft gelobt wird, wäre sehr positiv. Transparenz und Fannähe zu erhöhen, sind wichtige Ziele des Vereins in den kommenden Jahren.

Faszination Fankurve: Und wie jedes Jahr zum Schluss noch diese Frage: Hat sich bei der Mitnahme von Fanmaterialien in Ihrem Verein etwas geändert? Folgt Ihr Verein bei den erlaubten Fanmaterialien dem Empfehlungsschreiben des DFB?
Hoffmeyer: Bei den erlaubten Fanutensilien ändert sich bei uns nichts. Das Empfehlungsschreiben des DFB hat keinen Einfluss, da wir die Empfehlungen seit Jahren übertreffen. (Faszination Fankurve, 22.06.2015)

Fanfotos Fortuna Düsseldorf




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