25.01.2018 - Eintracht Braunschweig

„Gefahr einer Überkommerzialisierung des Fußballs“


Während wegen des Ausnahmeantrags von Martin Kind bei Hannover 96 aktuell deutschlandweit über die 50+1-Regel gesprochen wird, hat sich Sebastian Ebel, Präsident von Eintracht Braunschweig, dem Lokalrivalen von Hannover 96, für den Erhalt der 50+1-Regel im deutschen Profifußball ausgesprochen.

„Eintracht Braunschweig ist grundsätzlich für die Beibehaltung dieser Regel. Ich persönlich sehe aktuell die Gefahr einer Überkommerzialisierung des Fußballs. Deshalb müssen wir hier aufpassen, wollen wir dem Fußball nicht langfristig seine emotionalen Grundlagen entziehen. Dies würde uns auch wirtschaftlich schaden. Und Fußball wird erst durch das gemeinsame Erleben zwischen Mannschaft, Fans und den Verantwortlichen – wenn ich uns mit dazu zählen darf – zu dem was es ist: Ein hochemotionales Gemeinschaftserlebnis“, erklärte Ebel auf der Vereinswebseite des Zweitligisten.

Die Regel der DFL besagt, dass der Stammverein bei Kapitalgesellschaften, in die eine Profifußballmannschaft ausgegliedert wurde, die Stimmenmehrheit behalten muss. Neben den Ausnahmen für Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg wurden zuletzt bei der TSG Hoffenheim und bei RB Leipzig Ausnahmen von der 50+1-Regel gemacht. Auch Martin Kind von Hannover 96 hat einen Antrag auf eine Ausnahme bei der DFL eingereicht, darüber ist aber noch keine Entscheidung gefallen. Die aktive Fanszene von Hannover 96 befindet sich aus Protest gegen Martin Kind schon seit Saisonbeginn im Stimmungsboykott. Die Fanszene von Eintracht Braunschweig solidarisierte sich im November 2017 sogar mit den Rivalen aus Hannover und positionierte sich ebenfalls gegen Martin Kind.

Neben des Themas 50+1 sprach Eintracht-Präsident Sebastian Ebel auch über die aktuelle sportliche Situation. Braunschweig befindet sich im unteren Tabellendrittel. Trotzdem hofft Ebel weiterhin auf Zusammenhalt zwischen Fans und Mannschaft: „Die aktuelle schwierige Situation – die ja in dieser Form neu für uns ist – werden wir nur gemeinsam erfolgreich meistern. Ich weiß, dass unsere Fans und insbesondere unsere Südkurve alles für unsere Mannschaft tun. Das ist etwas ganz Besonderes und Wertvolles. Nun gilt es, noch enger zusammen zu rücken“, so Ebel wörtlich. (Faszination Fankurve, 25.01.2018)

Fanfotos Eintracht Braunschweig




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