19.09.2016 - Borussia Mönchengladbach

​Gladbach: „Alle nach Leipzig! Scheiß RB!“


Der FPMG Supporters Club und die Ultràgruppe Sottocultura haben eben unter dem Titel „Alle nach Leipzig! Scheiß RB!“ eine Mitteilung veröffentlicht, in der bekannt gegeben wurde, dass die aktive Fanszene von Borussia Mönchengladbach das Auswärtsspiel am Mittwoch in Leipzig besucht.

Rasenballsport Leipzig stellt für die Borussia Mönchengladbach Fans zwar eine „neue Dimension der Abscheulichkeit“, dennoch wäre ein Boykott für die Mönchengladbacher Fanszene der falsche Weg gewesen. Am Niederrhein wollte man eine Lösung finden, die man auch in den kommenden Jahren beibehalten könne.


Deshalb soll das Team von Borussia Mönchengladbach am Mittwoch in Leipzig lautstark unterstützt werden und der Protest gegen RB Leipzig ins Stadion getragen werden. In Anlehnung an das Gründungsjahr des VfL Borussia Mönchengladbach soll jedoch aus Protest gegen RB Leipzig die ersten 19:00 Minuten im Gästeblock geschwiegen werden, bevor der Block lautstark singen will. Zudem ist eine Aktion mit Mottoschals geplant.

Die Gruppen der Südtribüne Dortmund blieben bei ihrem Auswärtsspiel in Leipzig fern, die Szene Fuggerstadt will dies beim dortigen Gastspiel des FC Augsburg ähnlich handhaben. Die Ultras Gelsenkirchen wollen beim Schalker Auswärtsspiel hingegen genauso nach Leipzig fahren, wie die Fanszene von Borussia Mönchengladbach. (Faszination Fankurve, 19.09.2016)


Faszination Fankurve dokumentiert die gemeinsame Mitteilung vom FPMG Supporters Clubs und von Sottocultura:

Alle nach Leipzig! Scheiß RB!

Wir aktiven Fans stehen der Entwicklung des Fußballs, die seit Jahren immer mehr in Richtung neuer Rekordgewinne und zu Lasten traditioneller Werte und Ideale geht, bekanntermaßen kritisch gegenüber. In unserer Kritik sind wir dabei weder naiv, noch schauen wir nur auf andere Standorte. Als Anhänger eines Bundesligavereins ist es heute unvermeidlich, gewisse Widersprüche zwischen dem Anspruch an einen traditionellen und fannahen Fußball einerseits und der Realität rund um Aktiengesellschaften, ausgegliederte Profiabteilungen und strategische Partner andererseits auszuhalten.

Das von Red Bull erschaffene Kunstprodukt aus Leipzig stellt allerdings eine neue Dimension der Abscheulichkeit dar. Die bisherige Logik der Vereinsunterstützung wird durch dieses Konstrukt umgekehrt, da hier ein Verein einzig und allein zu dem Zweck gegründet wurde, Werbeträger für ein Unternehmen zu sein. Damit geht es noch über solche, ebenfalls abzulehnende, Modelle wie in Hoffenheim oder Wolfsburg hinaus. Und natürlich ist es weiter denn je entfernt von traditionellen Vereinsformen, die sich ihre Zuwendungen dadurch verdienen, dass sie aus eigener Kraft sportlichen Erfolg und Attraktivität erlangen.

Nicht nur die Gründung und dessen Zweck sprechen eine klare Sprache, sondern auch die Organisation und Struktur des Ganzen. Mitbestimmung, Teilhabe und eine lebendige Fankultur sind in diesem Konstrukt nicht gewollt, sondern ausschließlich der Konsum des Produkts.

Die bundesweite Kritik an Red Bull teilen wir daher voll und ganz, davon kann kein Gladbacher abweichen. Unterschiedliche Meinungen zum Umgang mit Red Bull gab es aber natürlich. Wichtig war uns vor allem, dass wir uns ab dem ersten Spiel auf eine Lösung festlegen, die wir auch in den kommenden Jahren konsequent durchziehen werden, da uns ein Hin&Her in dieser Sache nicht angemessen erscheint. Letztendlich sind wir zu der Überzeugung gelangt, dass ein Boykott des Spiels in Leipzig der falsche Weg ist.

Im Gegenteil, wollen wir am kommenden Mittwoch für die Werte einstehen, die uns gerade von solchen Produkten unterscheiden. Unser Team nicht im Stich zu lassen und gleichzeitig den Protest ins Stadion tragen, der sonst nicht stattfinden würde – das ist unsere Marschroute gegen Red Bull!

Für den Traditionsverein Borussia Mönchengladbach – Gegen Red Bull Leipzig!

Für einen Fußball voller Ideale und Werte – Gegen eine zur Werbeveranstaltung verkommene Sportveranstaltung!

Um trotzdem auf die gefährliche Entwicklung aufmerksam zu machen, die der Fußball mit – immer mehr – Produkten wie in Leipzig nimmt, werden wir bis zur Spielminute 19:00 schweigen. Die Verantwortlichen in den Verbänden sollen sehen, wie ihr Fußballereignis aussehen wird, wenn sie noch mehr solcher Auswüchse gestatten, in unseren Fußball einzudringen.

Ab 19:00 heißt es dann: Vollgas, Borussia supporten und den Protest gegen Red Bull hinausschreien! Um Geschlossenheit in dieser Hinsicht zu demonstrieren wird es am Mittwoch vor dem Gästeblock und am FPMG-InfoMobil Mottoschals für 5 Euro geben. Dem Motto wird auch in größerer Form im Stadion ab der 19. Minute entsprochen.

Also: Den eigenen Schal zuhause lassen und vor dem Stadion mit dem Mottoschal eindecken. Bis 19:00 schweigen und anschließend mit aller Entschlossenheit loslegen.

Scheiß Red Bull Leipzig!
Für unseren Traditionsverein seit 1900!

FPMG Supporters Club und Sottocultura

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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