„Gute Aktion, die wir so nicht auf dem Schirm hatten“

Anlässlich des Heimspiels von Borussia Mönchengladbach am Samstag gegen den FC Augsburg meldeten sich die Ultras von Sottocultura in ihrem Spieltagsflyer zu den Geschehnissen beim Derby in Köln zu Wort. Die Mönchengladbacher Ultras äußerten sich zum Fahnenklau, der unbemerkten Anreise nach Köln und zu einem Vorfall nach Abpiff.

Ultras und Hooligans von Borussia Mönchengladbach schafften es eine Woche zuvor gemeinsam mit befreundeten Fans in einer Gruppe von 350 Leuten unbemerkt mit Bussen nach Köln an die Ecke Alter Militärring zur Aachener Straße und somit in unmittelbarer Nähe des Müngersdorfer Stadions aufzutauchen. Von Sottoculutra hießt es im Spieltagsflyer dazu: „So gelang es uns mit etwa 350 Mann in den frühen Morgenstunden ohne Bullenbegleitung die Kölner Stadtgrenzen zu überqueren und unentdeckt von Polizei oder Feind das noch geschlossene Bistro am Alten Militärring zu besuchen. Dort erfreute man sich an der unbekannten Freiheit, schmetterte den ein oder anderen Gesang durch diese hässliche Stadt und bedankte sich beim panisch abschließenden Wirt für Freigetränke. Dass diese Aktion nicht lange von den Bullen unbemerkt bleiben werden würde, war allen Beteiligten klar, so dass nach einigen Minuten die Schweine anrückten und uns großräumig umstellten. Halb so wild, der Punkt der Anreise konnte an diesem Tag eindeutig für Mönchengladbach verbucht werden.“

Im Stadion gelang es Ultras des 1. FC Köln in der Halbzeitpause die Zaunfahne des Scenario Fanatico zu klauen. Auch zu dieser Aktion äußerte sich Sottocultura im eigenen Flyer: „In der Halbzeit kam es zu dem bekannten Vorfall. Drei als Ordner verkleidete Aidsköter rissen eine unserer Fahnen vom Zaun. Gute Aktion, die wir so nicht auf dem Schirm hatten. Auch wenn unsere Reaktion angemessen und entschlossen war, war eine Rückeroberung der Fahne aufgrund zeitlichem Rückstand und anrückenden Bullen nicht möglich. Ein tiefer Stich ins Herz. Weitere Ausführungen sollen an dieser Stelle zu der Thematik nicht erfolgen. Den Support einzustellen und unsere Fahne einzupacken war aus unserer Sicht die einzige richte Reaktion und alternativlos.“

Weiter kündigten die Ultras von Borussia Mönchengladbach an, auf den Fahnenklau angemessen reagieren zu wollen und machten zudem noch einen Vorfall von der Abreise öffentlich: „Nach dem Spiel ging es mit geknickten Köpfen zum Gästeparkplatz. Auf dem Weg dorthin konnte immerhin noch eine etwa 30-köpfige Truppe Domstädter laufen geschickt werden, aber das tröstete zu diesem Zeitpunkt niemanden. Die Rückfahrt erfolgte nahezu wortlos. Auf die Vorfälle des heutigen Tages gilt es für die Ultràszene Mönchengladbach angemessen zu reagieren und den Feind mit aller Härte und Entschlossenheit zu bekämpfen.“

Beim Heimspiel von Borussia Mönchengladbach hing am Samstag gegen den FC Augsburg keine Zaunfahne des Scenario Fanaticos mehr, weil sich eine Fahne der Gruppe nun in Hand von Kölner Ultras befindet. (Faszination Fankurve, 22.01.2018)