Haltlose Anschuldigung angeblicher Ausschreitungen?

Bei der Partie von Jena in Braunschweig wurde ein Böller aus dem Jena-Block geworfen, der einen Ordner traf. In der Folge schrieben viele Medien über Ausschreitungen bei dem Spiel. Fansmedia Jena hat auf diese Berichte nun reagiert.

Faszination Fankurve dokumentiert den Bericht von Fansmedia Jena:

Im Nachgang der Drittliga-Partie zwischen der Eintracht aus Braunschweig und dem FC Carl Zeiss Jena ist in der Öffentlichkeit davon die Rede, es sei zu Ausschreitungen seitens der Gästefans gekommen. Nach der kurz zuvor verhängten Geldstrafe von 12.000 Euro gegen den Verein, wegen den Vorkommnissen in Erfurt und gegen Dynamo Dresden droht dem FC Carl Zeiss nun seitens des DFB ein sogenanntes Geisterspiel vor leeren Zuschauerrängen.

Für uns als Fans bleibt aber die haltlose Anschuldigung von angeblichen Ausschreitungen nicht tragbar. Bis zu den Vorfällen in den Schlussminuten der oben genannten Partie ist weder der Gästeanhang, noch die Polizei durch agressives Verhalten aufgefallen. Nachdem die Heimmannschaft in der 78. Minute den Ausgleich erzielen konnte bestiegen einige Gästefans den Zaun zwischen Gästeblock und Spielfeld oder traten aus Frust eben gegen diesen. Szenen, wie sie jedes Wochenende in nahezu jedem Stadion weltweit vorkommen.

Zwei Zivilpolizisten der Bundespolizei wollten die Gästefans aber scheinbar, neben dem verständlichen Frust, noch übermäßig provozieren. So zeigte einer deutlich wie ihm die Enttäuschung der Jenaer interessierte, in der er mit seinen Fäusten eine angedeutete Tränen-Wischweg Bewegung an den Augen etwa fünf Meter vor dem Block zeigte. Sein Kollege hielt es gar für nötig, ohne ersichtlichen Grund, seinen Teleskopschlagstock provokant auszufahren und damit kurz auf die Gästefans deutete, bevor er diesen wieder hinter seinem Rücken versteckte und später verschwinden ließ. In Folge dessen gerieten die Fans im Jena-Block verständlicherweise in Rage, ob der vollkommen unverhältnismäßig agierenden Beamten. Unverständlicherweise und durch nichts zu entschuldigen kam es dann zu einem Böllerwurf, der einen Ordner des Vereins leicht verletzte und sofort zur Untersuchung ins örtliche Krankenhaus eingeliefert wurde.

Das dies nicht die richtige Reaktion auf die Provokationen seitens der Zivilpolististen im Innenraum darstellte bleibt unbestritten und durch nichts zu entschuldigen. Nur bleibt es höchst zweifelhaft, ob denn in Zukunft viele Regelübertretungen seitens der Fans offensichtlich durch die Polizei provokant heraufbeschworen werden sollen. Bevor es nicht gerechte Strafen für unverhältnismäßiges Verhalten gibt, solang muss sich die Polizei auch den Vorwurf seitens der Fans gefallen lassen, sie oftmals grundlos zu kriminalisieren.

Fansmedia Jena