26.02.2019 - KFC Uerdingen

KFC Uerdingen kritisiert eigene Fans wegen Protesten


Im Duisburger Wedaustadion kam es gestern zum Montagsspiel der 3. Liga zwischen dem KFC Uerdingen und Preußen Münster. Beim KFC Uerdingen sorgten die Proteste der eigenen Fans für so großen Unmut, dass man den Protestierenden sogar das Fandasein absprach.

Beide Fanlager protestierten beim gestrigen Spiel gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit. Die Ultras Krefeld hatten im Vorfeld angekündigt, dass die eigenen Protest gegen den ungeliebten Montagstermin 15 Minuten andauern werden. „Wie immer, fällt uns die Entscheidung nicht unbedingt leicht, das Team 'alleine' zu lassen (gerade in dieser aktuell, schwierigen Situation) aber wir können bei solchen Bedingungen auch nicht die Augen verschließen und so tun, als wäre alles ok“, hieß es dazu in der Ankündigung der Ultras Krefeld.

Im Wedaustadion organisierten die aktiven KFC-Fans dann eine Protestaktion mit Trillerpfeifen und dem bekannten „KFC-Fans gegen Montagsspiele“-Banner, das bereits bei den Montagsspielen in Wiesbaden und Osnabrück präsentiert wurde, wo ebenfalls 15 Minuten protestiert wurde.


Gestern hing das Banner so, dass es auch im Fernsehen zu sehen war, weshalb es von Ordnern abgehangen wurde. Auch über Lautsprecheranlage wurden die KFC-Fans aufgefordert, die Proteste zu unterlassen. Die Uerdinger Fanszene entschied sich daraufhin offenbar, den Protest gegen Montagsspiele nicht nur in der ersten Viertelstunde durchzuführen, sondern über das gesamte Spiel keinen lautstarken Support zu organisieren.


Schon gestern dürften die KFC-Fanszene wegen der Geschehnisse sauer auf den eigenen Verein gewesen sein, doch heute kam es noch dicker. So veröffentlichte der KFC Uerdingen eine Stellungnahme, in der es heißt: „Es ist falsch, wenn ein Teil der Fans den Anspruch erhebt, für alle zu sprechen. Und auch für uns und für die Mannschaft gilt es, die Montagsspiele anzunehmen und aus dem vermeintlichen Nachteil eine Stärke zu machen.“ Weiter legt der KFC in der Stellungnahme den Fokus auf das Geld, das die Drittligisten, die zu Saisonbeginn für die Einführung von Montagsspielen stimmten, mit dieser fanunfreundlichen Anstoßzeit verdienen. „Wie kann es sein, dass diesen Leuten der Protest gegen den DFB wichtiger ist, als die Unterstützung der eigenen Mannschaft? Gestern haben wir gesehen, wie schwierig die ersten 15 Minuten für unser Team waren. Dabei sind wir gerade jetzt in einer entscheidenden Phase und können mit einem Aufstieg in die 2. Liga gemeinsam eine einmalige Geschichte schreiben. Wir werden nicht akzeptieren, dass einzelne Personen uns das kaputt machen und sich mit solchen Aktionen gegen die Mannschaft stellen. Das sind aus unserer Sicht keine echten Fans. Wir wollen keinen Konflikt mit Gruppierungen, aber wir können auch nicht zulassen, dass unsere Gemeinschaft kaputt geht und unser Erfolg auf diese Weise gefährdet wird. Wer keine Lust auf ein Montagsspiel hat, wird sicher nicht gezwungen, an diesen Tagen ins Stadion zu kommen. Und alle anderen Fans rufen wir dazu auf, uns vor Ort lautstark zu unterstützen“, so die Vorwürfe des KFC Uerdingen in Richtung der eigenen Fanszene.


Der KFC Uerdingen sprach den Fans, die sich am Protest beteiligten somit das Fansein ab. Die Stellungnahme legt Nahe, dass man die eigene Fanszene beim KFC als Stimmungsdienstleister sieht, die für die lautstarke Unterstützung der eigenen Mannschaft zuständig ist, aber nicht durch Proteste für Faninteressen auffallen soll, wenn sich dies negativ auf die Stimmung auswirkt. Die aktive Fanszene von Preußen Münster entschied sich bereits im Vorfeld dazu, das gesamte Spiel über auf organisierten Support zu verzichten und so ein Zeichen gegen die fanunfreundliche Anstoßzeit zu setzen. (Faszination Fankurve, 26.02.2019)

Fanfotos KFC Uerdingen




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