21.04.2008 - 1. FC Union Berlin

Keine Karten für Dynamo-Fans an der Alten Försterei


Nachdem in der vergangenen Woche ein Treffen zwischen Polizei, DFB und Vertretern von Union Berlin ergebnislos verlief, wurde dem 1. FC Union nun von der Polizei schriftlich untersagt, Karten für das Spiel gegen Dynamo Dresden an Gästeanhänger abzugeben.

Zur Begründung dieser bundesweit einmaligen Aktion nennt die Polizei erhebliche Sicherheitsbedenken. Laut der zuständigen Dienststelle gebe es gesicherte Informationen, dass sich am 8. Mai Dresdner Hooligans auf den Weg nach Berlin machen würden, um dort für Unruhen zu sorgen. Um dem vorzubeugen, beruft sich die Polizei nun auf das Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz (ASOG) und ergreift Maßnahmen, die sie für erforderlich hält. Konkret bedeutet dies, dass die Polizei den Kartenverkauf für das Regionalligaspiel an Dynamo-Fans verbietet.

Bei Union stoßen die Pläne auf wenig Zustimmung. Nach Ansicht der Geschäftsführung des Berliner Vereins, entstehe durch den Ausschluss der Gästefans ein finanzieller Verlust von ungefähr 30.000 Euro, da man mit rund 3.000 Dresdner Fußballfans im Stadion an der Alten Försterei rechnen könne. Außerdem zeigt man bei Union Unverständnis für die Pauschalisierung der Dynamo-Fans seitens der Polizei, die alle schwarz-gelben Anhänger für potentielle Gewalttäter halten würde. Union-Präsident Dirk Zingler ist überzeugt, dass dies das Ende des deutschen Fußballs bedeuten würde, wenn dieses Beispiel Schule machen würde. Dann sei der Willkür Tür und Tor geöffnet und Gästefans hätten in Zukunft gar keine Möglichkeit mehr, zu einem Auswärtsspiel ihres Clubs zu reisen, so Zingler weiter. Deshalb werde am Mittwoch bei einem weiteren Treffen zwischen dem sächsischen und Berliner Fußballverband sowie den betroffenen Vereinen ein Versuch unternommen, der Polizei ein plausibles Sicherheitskonzept vorzulegen, um auch den Dynamo-Fans den Besuch des Spiels bei Union Berlin zu ermöglichen. (Faszination Fankurve, 21.04.08)

Fanfotos 1. FC Union Berlin




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