30.05.2017 - Eintracht Braunschweig

„Knochenbrüche durch eine Attacke von Einsatzkräften“


Die Blau-Gelbe Hilfe meldet sich nach dem Wasserwerfer- und Schlagstockeinsatz beim Relegationshinspiel in Wolfsburg gegen Eintracht Braunschweig Fans zu Wort und kritisiert das Vorgehen der Polizei. Der Einsatz habe teilweise zu mehrfachen Knochenbrüchen geführt.

Teile der Polizeibeamten hätten bewusst die Konfrontation mit den Eintracht-Fans gesucht. Der Wasserwerfer soll auch auf Rollstuhlfahrer, Kinder und ältere Menschen ausgerichtet gewesen sein.„Insbesondere vor der Auswärtspartie in Wolfsburg kam es von Seiten der Einsatzkräfte zu nicht zu akzeptierenden Übergriffen gegen Teilnehmer des Fanmarsches und im Eingangsbereich zur Gästekurve. An dieser Stelle wiederholen wir nicht die bekannten Vorfälle. Aus unserer Sicht steht fest, zumindest ein Teil der Einsatzkräfte suchte bewusst die Konfrontation mit unseren Fans. Ohne Unterschied wurden alle Fans, die sich am Fanmarsch beteiligten, unter Generalverdacht gestellt: Sie wurden während des Marsches eingepfercht wie in einem wandernden Kessel. Der Einsatz der Wasserwerfer erfolgte grundlos und wahllos. Der Schütze zielte auch auf Kinder und ältere Menschen. Selbst ein Rollstuhlfahrer wurde Ziel seines Angriffs. Durch den Wasserstrahl wurde er mit seinem Rollstuhl umgekippt. Zum Glück blieb er nach unserem Wissensstand unverletzt. Insgesamt zogen sich mehrere Fans erhebliche Verletzungen zu, unter anderem Fleischwunden. Diese zogen sie sich zu, weil sie vom Wasserstrahl umgestoßen wurden und stürzten. Fans, die aus Sicht der Einsatzkräfte deren Anweisungen nicht schnell genug Folge leisteten, wurden zum Teil mit Pfefferspray und durch andere körperliche Gewalt zum Teil übel angegangen. In mindestens einem Fall erlitt ein Fan mehrfache Knochenbrüche durch eine Attacke von Einsatzkräften. Die Einsatzkräfte setzten selbst gegen völlig unbeteiligte Fans Schlagstöcke ein und nahmen sogar einige von ihnen unverständlicherweise in Gewahrsam“, heißt es in der Erklärung der Blau-Gelben Hilfe.


Die Braunschweiger Fanhilfe kritisiert zudem die Einlasssituation am Wolfsburger Stadion, wo es ebenfalls zu Auseinandersetzungen mit Ordnern und Polizisten gekommen sein soll. Durch das Schließen eines Stahltors sei ein Fan verletzt worden. Die Blau-Gelbe Hilfe will die Vorgänge nicht akzeptieren und ruft Zeugen auf, sich zu melden: „Diese Behandlung von Fans durch Einsatzkräfte und Ordner ist nicht zu akzeptieren und durch nichts zu begründen. Die Zustände können wir nur durch gemeinsames Handeln verändern. Deshalb ruft die BGH Fans, die von den Einsatzkräften angegangen wurden und Zeugen auf, sich zu melden. Wir benötigen eure Unterstützung, weil wir uns 1. ein möglichst umfassendes Bild der Situation verschaffen wollen und 2. haben die geschädigten Fans bei einer gerichtlichen Auseinandersetzung nur mit belastbaren Zeugen eine Chance, dass ihre Rechte gewahrt bleiben.“ Nach dem gestrigen Böllerwurf wird das Thema möglicherweise in den Hintergrund geraten, befürchtet der FanRat Braunschweig. (Faszination Fankurve, 30.05.2017)

Fanfotos Eintracht Braunschweig




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