01.02.2013 - TSG Hoffenheim

Kontrollen im Intimbereich


Die Young Boyz der TSG Hoffenheim beklagen sich über Ganzkörperkontrollen beim Auswärtsspiel in Frankfurt. Nach Angaben des Fanclubs soll es in Frankfurt in einem seperaten Kontrollraum zum Abtasten im Intimbereich gekommen sein.

Faszination Fankurve dokumentiert die Stellungnahme der Young Boyz:

Die ersten Zeichen des Sicherheitspapiers?

Diese Frage stellten wir uns aufgrund der Geschehnisse vom 26.01.13 in Frankfurt am Main. Aggressive Beamte und Ganzkörperkontrollen, die in die Privatsphäre eingegriffen und welche sich dann auch noch unnötigerweise wiederholten, bestimmten unsere Auswärtsfahrt.

Nachdem man mit dem Sonderzug am Stadion in Frankfurt ankam und ein wenig Rauch sowie ein paar Bengalos zum Einsatz kamen, wirkten die Polizeikräfte dieser positiven Stimmung mit einer groben Wortwahl und mehreren Handgreiflichkeiten entgegen. So verwandelte sich die positive Stimmung in eine angespannte Gesamtsituation.
Als man sich dann nach einiger Zeit auf den Weg zum Stadion machte, wurde der ca. 400 Mann starke Mob von etwa 100-150 Polizisten eingekesselt und in Begleitschaft durch den Wald geleitet.. wobei dies heutzutage schon zum Bundesliga-Alltag gehört.


Am Eingang zum Stadiongelände des Waldstadions angekommen folgten zeitaufwändige, überaus genaue und fast schon pingelige Kontrollen. Doch damit nicht genug. Um in den Block zu gelangen musste man sich erneut lang andauernden Kontrollen unterziehen. Dabei wurden mehrere Personen unterschiedlichen Alters und Geschlechts zu Ganzkörperkontrollen in einen gesonderten Raum gebeten. Aufgrund der Kälte durfte man dort „netterweise“ seine Hose anbehalten. Sowohl weibliche als auch männliche Fans berichteten von einem sehr strengen Abtasten, welches auch in den Intimbereich ging. Sogar Handys wurden auf Echtheit überprüft.
Bei der Aktion handelte es sich um keine gezielten Kontrollen, von denen nur bestimmte Personen der aktiven Szenen betroffen waren. Auch normale Fans, welche ja angeblich nicht in die Zielgruppe des Sicherheitspapiers passen, mussten die Kontrollen über sich ergehen lassen. Das Sicherheitspersonal wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern.

Wie auch bei der Anreise wurde bei der Abreise die nicht vorhandene Organisation der Hundertschaft überschattet von gewaltbereiten Polizisten. Vereinzelt gelangten Frankfurter Fans in unsere Reihen, welche dann auf erheblichen Widerstand unsererseits trafen. Dies war dann eine passende Gelegenheit für einige Beamte, ihren Alltagsfrust loszuwerden. So entstand in der Masse, welche immer noch von der Polizei umstellt war, Panik, da zudem aus unerklärlichen Gründen auch nur ein Zugabteil zum einsteigen genutzt werden konnte. In der Hektik und Angst gab es weitere kleinere Verletzungen.

Drohungen der Polizisten, aufgrund eines offenen Fensters Reizgas in den Zug zu sprühen, spiegelte das aggressive Verhalten wieder. Wirklich sicher konnte sich Dank der Beamten keiner fühlen. Aktionen wie diese waren unbegründet, willkürlich und blieben auf Anfrage unkommentiert.

Solche Aktionen, wie sie am Spieltag gegen Frankfurt vorgekommen sind, machen es nur deutlich, dass von Seiten der Polizei nun immer willkürlichere Aktionen im Schutze des Sicherheitspapiers abgezogen werden. Nun sollte jeder TSG-Anhänger und auch der Fanverband „Supporters Hoffenheim“ sehen, dass dieses Konzept keine Lösung ist. Man hätte sich als Verein dagegen aussprechen und ein Zeichen setzten können! Aber unsere Vereinsführung stimmte mit der Begründung „Betrifft uns sowieso nicht!“ zu und der Fanverband war damit anscheinend voll zufrieden! Oder warum sprach man sonst von „konstruktiven“ Gesprächen?

Young Boyz 2007

Fanfotos TSG Hoffenheim




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