Kritik an neuer Überwachungstechnik im Eintracht-Stadion

Im Eintracht-Stadion gibt es seit Saisonbeginn viele neue Kameras, die die Fans von Eintracht Braunschweig filmen. Die Blau-Gelbe Hilfe, die Braunschweiger Fans bei Problemen mit Polizei und Justiz unterstützt, kritisiert die Neuinstallation von Überwachungstechnik, die in keiner Verhältnismäßigkeit zur Aufklärung von Straftaten stehe.

„Man gibt seine Freiheit als Fußballfan nicht mit dem Betreten des Stadion ab. Das Eintracht-Stadion ist ein sicherer Ort, in dem es auch nicht zu einer Anhäufung von entsprechend vielen Straftaten kommt, die eine solche übertriebene Überwachung ansatzweise rechtfertigen könnte. Dementsprechend stellt das Filmen über 90 Minuten hinweg von jedem Zuschauer aus verschiedenen Perspektiven mit jeweils hochauflösenden Kameras eine klare Verletzung der Grundrechte dar und jeder einzelne wird unter Generalverdacht gestellt. Die Sinnhaftigkeit einer 'angeblich fehlenden' Sicherheit oder der 'Täteridentifizierung' ist auch darum nicht gegeben, da man anhand des Relegationsspiels gegen Wolfsburg sieht, dass die Täter der Böllerwürfe auch mit der schon vorhandenen Videoüberwachung identifiziert werden konnten. Weiter ist uns auch nicht bekannt, was die Polizei mit den Datensätzen anstellt, die aufgenommen wurden und werden“, teilte die Blau-Gelbe Hilfe zu den neuen Kameras über Block 8, Block 9, über dem Marathontor bei Block 10, Block 2, Block 4R, Block 18 und 19 mit.

Die Fanhilfe aus Braunschweig steht wegen dieses Themas mit Eintracht Braunschweig in Kontakt. Der Verein soll kurz vor Saisonbeginn über die Neuerungen informiert worden sein, jedoch kein Mitspracherecht bei der Installation der Überwachungstechnik gehabt haben. Auch im Müngersdorfer Stadion in Köln gibt es seit Saisonbeginn neue Überwachungskameras im Bereich der Südkurve. Kölner Ultras kritisierten diese neue Technik und gingen dagegen beim letzten Heimspiel vor (Faszination Fankurve berichtete). (Faszination Fankurve, 06.09.2019)

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