06.05.2017 - Borussia Mönchengladbach

Medienkritik & Dialog zwischen Ultras & Verein


Der FPMG Supporters Club hat eine Klarstellung veröffentlicht, in der die Berichterstattung der Boulevardmedien Bild und Express zur aktuellen Thematik über die Mönchengladbacher Ultras kritisiert wird. Der Mitgedacht-Block schließt sich dieser Medienkritik an.

Beim Express wird der Artikel „Ultras heben Boykott auf“ kritisiert. „Nur kann man nichts aufheben, was gar nicht ausgesprochen wurde“, heißt es dazu vom FPMG Supporters Club. Sottocultura hat nie einen Boykott der Heimspiele ausgerufen, sondern vielmehr erklärt, dass man die eigenen Aktivitäten bei Heimspielen einstellen und den Support im Borussia-Park vorerst nicht organisieren wird. Die einzelnen Mitglieder der Gruppe werden die Heimspiele dennoch als Borussia-Fans besuchen (Faszination Fankurve berichtete).


An der Berichterstattung der Bildzeitung kritisieren FPMG Supporters Club und Mitgedacht-Block vor allem den Satz „Selbst das Fanprojekt hat sich öffentlich gegen die Ultras gestellt.“ Der FPMG Supporters Club stellt dazu klar: „Die Behauptung entspricht nicht der Wahrheit. Der FPMG Supporters Club hat sich nicht gegen die Ultras gestellt. Hier wurde nicht schlecht recherchiert, nein, hier wurde gar nicht recherchiert.“ Nach Informationen des Mitgedacht-Block habe der verantwortliche Journalist mit keinem Mitarbeiter des FPMG Supporters Club gesprochen.

Fest steht jedoch, dass es am Donnerstag zu Gesprächen zwischen Ultras und Vereinsverantwortlichen von Borussia Mönchengladbach kam. „Klar, beide Seiten sind wohl noch recht weit voneinander entfernt, die Fronten bleiben verhärtet. Dass es am Donnerstag aber überhaupt ein erstes Gespräch gab, ist ein gutes Zeichen. Irritiert haben wir allerdings die Berichterstattung des Boulevards über die Maßnahme der Ultraszene zur Kenntnis genommen. Das Thema wird von diversen Medien ganz schön hochgekocht“, lautet die Einschätzung des Mitgedacht-Blocks zu diesen Gesprächen.

Der FPMG Supporters Club nutzte seine Klarstellung noch für einen Appell an die Fans der Fohlenelf und erklärte: „Verein und Ultras stehen im Dialog, aktuell wie auch in der Vergangenheit. Der FPMG Supporters Club begleitet und unterstützt diesen Dialog, der alles andere als selbstverständlich ist. Es ist vielmehr ein hohes Gut, an einem Tisch zu sitzen und gemeinsam nach Wegen und Lösungen zu suchen. Und es spricht für beide: für den Verein und die Ultras. Die Entscheidung Sottoculturas ist eine freie und selbstbestimmte, eine Entscheidung eines Teils der aktiven Fanszene, nicht der gesamten. Dies kann man nachvollziehen oder nicht. Man kann es gut finden oder nicht. Niemand wird oder soll in den nächsten Heimspielen davon abgehalten werden, unsere Elf in gewohnter Weise zu unterstützen, so wie er erst es immer tut. Im Gegenteil: Vielleicht legt jeder jetzt noch ne Schüppe drauf. Und, wer weiß: möglicherweise entwickelt sich sogar ein Support alter Schule - Oldschool eben. Die Mannschaft kann und wird jede Unterstützung gebrauchen. Oder, wie es Max Eberl ausdrückt: 'Dass wir von unseren Fans getragen werden wollen, das steht außer Frage.' Also, lasst uns das angehen, anders zwar, aber gemeinsam und laut!“

Sottocultura gab vor dem heutigen Heimspiel gegen Augsburg hingegen bekannt, dass das Einstellen der Aktivitäten im Borussia-Park mit einschließt, dass es dort keinen Verkaufsstand der Ultras geben wird. Einen kleinen Tisch stellen die Ultras jedoch neben dem Bus des Fanprojekt De Kull in der Mitte des Vorplatzes der Nordkurve vor den Stadiontoren. Dies ist auch der richtige Ort, für Mönchengladbach-Fans, die mit den Ultras in Kontakt treten oder diskutieren wollen. Die Ultras von Sottocultura legen keinen Wert auf Diskussionen im Internet bzw. den sozialen Netzwerken. (Faszination Fankurve, 06.05.2017)

Fanfotos Borussia Mönchengladbach




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